Französischsprachige Bewerber finden: Tipps für Ihre Suche

Die Suche nach qualifiziertem französischsprachigem Personal stellt viele Unternehmen vor besondere Herausforderungen – sei es für den internationalen Kundenservice, den Vertrieb oder den Ausbau von Geschäftsbeziehungen in französischsprachigen Ländern. Sprachliche Kompetenz allein reicht oft nicht aus; auch kulturelles Verständnis und fachliche Qualifikationen spielen eine entscheidende Rolle. Wir verraten Ihnen, wie Sie gezielt und effizient nach passenden Talenten mit Französischkenntnissen suchen können.
2. Die aktuelle Lage auf dem französischen Arbeitsmarkt
3. Auswanderung der Fachkräfte und Reiz ausländischer Facharbeiter
4. Suche nach französischen Mitarbeitern in Frankreich und Deutschland
Der demografische Wandel in Deutschland hat tiefgreifende Auswirkungen auf den nationalen Arbeitsmarkt. Die deutsche Bevölkerung altert seit Jahrzehnten kontinuierlich – ein Trend, der sich durch sinkende Geburtenraten, eine steigende Lebenserwartung und die bevorstehende Verrentung der geburtenstarken Jahrgänge (Babyboomer) weiter verstärken wird.
Diese Entwicklungen verändern die Struktur und Dynamik des Arbeitsmarktes grundlegend.
Rückgang des Erwerbspersonenpotenzials
Mit dem demografischen Wandel nimmt die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (zwischen 15 und 64 Jahren) ab. Während gleichzeitig viele ältere Beschäftigte in den Ruhestand gehen, fehlen zunehmend junge Fachkräfte, die diese Lücken schließen könnten.
Prognosen zufolge wird Deutschland bis 2035 mehrere Millionen Erwerbspersonen verlieren, was in zahlreichen Branchen – insbesondere im Pflege-, Handwerks- und IT-Bereich – bereits heute zu spürbarem Fachkräftemangel führt.
Veränderte Anforderungen an Unternehmen
Unternehmen müssen sich auf eine alternde Belegschaft einstellen. Das bedeutet: Arbeitsplätze müssen altersgerecht gestaltet, Weiterbildungsangebote stärker auf lebenslanges Lernen ausgerichtet und flexible Arbeitsmodelle geschaffen werden, um ältere Beschäftigte möglichst lange im Erwerbsleben zu halten.
Gleichzeitig steigt der Bedarf an familienfreundlichen Strukturen, um jüngere Beschäftigte besser zu binden.
Zuwanderung als Ausgleich
Ein wichtiger Ansatz, um die demografisch bedingten Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen, ist die gezielte Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus dem Ausland. Ohne eine stärkere Einwanderung würde der Arbeitskräftemangel in vielen Sektoren weiter zunehmen.
Deshalb spielt die Integration internationaler Fachkräfte, etwa durch Sprachförderung und Anerkennung ausländischer Abschlüsse, eine zentrale Rolle in der Arbeitsmarktpolitik.
Bedeutungszuwachs von Frauen und älteren Arbeitnehmern
Der demografische Wandel bringt auch Chancen mit sich: Potenziale, die bisher nur teilweise genutzt wurden - etwa die Erwerbsbeteiligung von Frauen oder älteren Menschen - rücken stärker in den Fokus.
Um den Fachkräftemangel zu lindern, werden Maßnahmen ergriffen, um diese Gruppen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren, zum Beispiel durch den Ausbau von Kinderbetreuung oder durch die Förderung von Teilzeitmodellen und Weiterbildung.
Der Arbeitsmarkt in Frankreich hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert und steht weiterhin vor strukturellen Herausforderungen. Zwar konnte die Arbeitslosenquote nach den pandemiebedingten Einbrüchen gesenkt werden, sie liegt jedoch mit etwa 7,3 % (März 2025) weiterhin über dem EU-Durchschnitt (6,2 %).
Besonders betroffen sind junge Menschen und Geringqualifizierte, während gleichzeitig ein Mangel an Fachkräften in bestimmten Branchen herrscht.
Positive Entwicklung bei der Beschäftigung
Frankreich verzeichnet seit 2021 einen allmählichen Beschäftigungsanstieg, vor allem in den Bereichen Dienstleistungen, Bau, Gesundheit und IT.
Die Beschäftigungsquote ist leicht gestiegen, was auch auf arbeitsmarktpolitische Maßnahmen wie die Förderung von Ausbildungsverträgen und Investitionen in berufliche Weiterbildung zurückzuführen ist.
Fachkräftemangel trotz hoher Arbeitslosigkeit
Paradox erscheint die Situation, dass es in vielen Regionen und Branchen, etwa im Pflegebereich, im Bauwesen und in technischen Berufen, an qualifiziertem Personal mangelt, während gleichzeitig viele Arbeitssuchende keinen Job finden.
Dieses sogenannte "Mismatch" zwischen Angebot und Nachfrage auf dem französischen Arbeitsmarkt ist ein zentrales Problem. Es zeigt die Notwendigkeit gezielter Qualifizierungs- und Umschulungsmaßnahmen.
Jugendarbeitslosigkeit bleibt Herausforderung
Die Jugendarbeitslosigkeit ist in Frankreich im europäischen Vergleich weiterhin relativ hoch (etwa 17 %). Obwohl der Staat Programme zur Förderung junger Menschen (z. B. 1 jeune, 1 solution) eingeführt hat, gelingt der Übergang von Schule oder Universität in den Arbeitsmarkt für viele nach wie vor nur schleppend.
Reformen und politische Maßnahmen
Die französische Regierung unter Präsident Emmanuel Macron setzt seit Jahren auf Arbeitsmarktreformen, um mehr Flexibilität zu schaffen und Anreize für Beschäftigung zu erhöhen. Dazu gehören Reformen beim Arbeitsrecht, Änderungen bei der Arbeitslosenversicherung und zuletzt die umstrittene Rentenreform, die das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre erhöht hat.
Ziel ist es, die Erwerbsbeteiligung älterer Menschen zu steigern und die Finanzierung des Rentensystems zu sichern.
Digitalisierung und grüne Transformation als Treiber
Zukunftsbranchen wie Digitalisierung, erneuerbare Energien und nachhaltige Mobilität gewinnen stark an Bedeutung. Der französische Arbeitsmarkt muss sich diesen Entwicklungen anpassen, was wiederum den Bedarf an neuen Qualifikationen erhöht.
Der Staat fördert entsprechende Umschulungen und Fortbildungen, etwa im Rahmen der nationalen Weiterbildungsstrategie.
Beide Länder stehen unter erheblichem Druck, dem zunehmenden Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich zeigt sich ein deutlicher Mismatch zwischen den Qualifikationen vieler einheimischer Arbeitssuchender und den konkreten Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt.
Zugleich bleibt die Integration ausländischer Fachkräfte eine zentrale Herausforderung – insbesondere in Bezug auf gezielte Sprachförderung und die Anerkennung beruflicher Abschlüsse besteht in beiden Ländern weiterhin erheblicher Verbesserungsbedarf.
Hier ist ein direkter Vergleich zwischen Deutschland und Frankreich in Bezug auf die Abwanderung einheimischer Fachkräfte und den Reiz für ausländische Arbeitskräfte:
Abwanderung einheimischer Fachkräfte
Deutschland | Frankreich | |
---|---|---|
Tendenz | Steigende Auswanderung, v. a. bei Hochqualifizierten | Ebenfalls zunehmende Abwanderung, besonders bei Jüngeren |
Hauptberufsgruppen | IT, Ingenieurwesen, Medizin, Wissenschaft | Ingenieure, Forscher, Akademiker, Start-up-Talente |
Zielregionen | Schweiz, USA, Österreich, skandinavische Länder | Kanada, Schweiz, Großbritannien, Belgien, Deutschland |
Motive | Bessere Gehälter, Work-Life-Balance, weniger Bürokratie | Karrierechancen, Internationalität, Frustration mit Bürokratie |
Gesellschaftliche Debatte | Wachsende Sorge, aber weniger stark politisch diskutiert | Stärkeres Medienecho, insbesondere bei jungen Auswanderern |
Reiz für ausländische Fachkräfte
Deutschland | Frankreich | |
---|---|---|
Attraktivität | Hohe Nachfrage, gut entwickeltes Ausbildungssystem | Ebenfalls hohe Nachfrage, besonders in urbanen Zentren |
Politische Maßnahmen | Fachkräfteeinwanderungsgesetz, Blue Card EU, Anerkennung | "Passeport Talent", vereinfachte Visa für Fachkräfte |
Zielbranchen | Pflege, Handwerk, IT, Maschinenbau, Bau | Pflege, Gastronomie, Technik, Start-ups |
Herkunftsländer | Indien, Balkanländer, Vietnam, Lateinamerika | Nord- und Westafrika, frankophone Länder, Indien |
Integrationshürden | Sprache, Anerkennungsverfahren, Wohnungssuche | Bürokratie, Sprachbarrieren, teurer Wohnraum in Großstädten |
Sprache als Faktor | Deutschkenntnisse stark erforderlich, begrenzte englische Angebote | Französisch als Voraussetzung, aber Förderung frankophoner Zuwanderer |
Die Suche nach französischen Mitarbeitern, sowohl in Frankreich als auch in Deutschland, stellt Unternehmen vor besondere Herausforderungen, insbesondere wenn es um die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte geht.
In beiden Ländern wächst die Nachfrage nach internationaler Expertise, doch der Zugang zu geeigneten Talenten ist oft mit sprachlichen, kulturellen und bürokratischen Hürden verbunden. In Deutschland und Frankreich sind verschiedene Plattformen und Firmen aktiv, die dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern.
Connexion-Emploi, die deutsch-französische Jobbörse
Unser deutsch-französisches Stellenportal Connexion-Emploi spielt dabei eine wichtige Rolle - als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kandidaten - bei der Rekrutierung von französischen Arbeitskräften in Deutschland.
Unsere Plattform richtet sich dabei an französischsprachige Fachkräfte, die in Deutschland eine Anstellung suchen, sowie an deutschsprachige Bewerber, die in Frankreich nach einer Arbeit suchen.
Sie unterstützt sowohl Bewerber als auch Arbeitgeber dabei, die sprachlichen und kulturellen Barrieren zu überwinden und ermöglicht eine gezielte Ansprache von französischen Arbeitskräften, die mit den Anforderungen des deutschen Arbeitsmarktes vertraut sind.
Eurojob-Consulting, die Spezialisten für Personalsuche im deutsch-französischen und europäischen Raum
Ein weiteres Unternehmen, das sich auf die deutsch-französische Personalsuche spezialisiert hat, ist Eurojob-Consulting. Diese Personalberatung bietet maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen, die auf der Suche nach qualifizierten französischen Mitarbeitern für ihre deutschen Standorte sind.
Das Unternehmen hat sich auf die Rekrutierung von Fach- und Führungskräften aus Frankreich spezialisiert und nutzt ein breites Netzwerk, um passende Kandidaten zu finden. Der Service umfasst nicht nur die Personalvermittlung, sondern auch die Unterstützung bei der Integration der Mitarbeiter, einschließlich sprachlicher Schulungen und kultureller Orientierungsprogramme, um eine erfolgreiche Eingliederung in den deutschen Arbeitsmarkt zu gewährleisten.
Beide Unternehmen bieten wertvolle Unterstützung für Unternehmen, die in Frankreich nach qualifizierten Mitarbeitern suchen oder französische Fachkräfte nach Deutschland vermitteln möchten. Sie tragen dazu bei, den Fachkräftemangel in beiden Ländern zu lindern und die Zusammenarbeit im deutsch-französischen Arbeitsmarkt zu stärken.
Mehr dazu:
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Jérôme Lecot

