Jobs für Deutsche in Frankreich 2024: Regionen, Branchen, Firmen

Wie entwickelt sich in diesem Jahr der Arbeitsmarkt in Frankreich und was sollten deutsche Bewerber bei der Suche nach vakanten Stellen in Frankreich beachten? Wir zeigen Ihnen die Perspektiven für Deutschsprachige auf dem französischen Arbeitsmarkt.

Laut einer Umfrage von Business France und IFRI zu ihren Exportabsichten, gaben 57 % der französischen Unternehmenschefs an, sich hauptsächlich auf Europa und insbesondere auf Deutschland zu konzentrieren.

Und bei etwas genauerer Betrachtung der Ergebnisse wird deutlich, dass auch innerhalb Europas am ehesten Deutschland von französischen Unternehmern angepeilt wird. Gleichzeitig gibt die Umfrage auch Hinweise über die Bereiche, wo Bedarf nach Arbeitskräften bestehen kann. Vor allem im kaufmännischen Bereich und im Export können demnach deutschsprachige Bewerber in französischen Unternehmen ihren Platz finden.

Allerdings ist die Situation etwas paradox: auf der einen Seite gibt es Bewegung auf dem Arbeitsmarkt, aber auf der anderen Seite sind viele Firmen in Frankreich durch die Krise beunruhigt.

Die Gesundheits- und Wirtschaftskrise beschleunigt den Bedarf an neuen Kompetenzen und hat einen großen Einfluss auf den Qualifikationsstand, wie eine Studie von Degreed unterstreicht.

Angestellte, Manager und Führungskräfte: alle sind gezwungen, ihre Fähigkeiten zu erweitern oder neue zu erwerben. In der Tat glauben sechs von zehn Personen, dass die Pandemie und die darauf folgende Wirtschaftskrise die Nachfrage nach neuen Qualifikationen beschleunigt haben, so der Bericht.

Die Top 3 der meistgefragten Fähigkeiten für alle Positionen und Sektoren in Frankreich im Jahr 2022 kommen aus den Bereichen Informatik und Programmierung, gefolgt von Kommunikation, Verhandlung sowie Kreativität.

Deutsche hingegen setzen Führung und Teammanagement auf Platz 1, noch vor Kommunikation und Verhandlung. Informatik und Programmierung sind in diesem Jahr die drittmeistgesuchte Qualifikation in Deutschland.

(Quelle: Degreed)

Laut dem Arbeitsmarktbarometer des Personalvermittlers Manpower , geben die befragten Unternehmen an, dass sie mit einer Wende auf dem Arbeitsmarkt rechnen.

Regionale Vergleiche zeigen, dass Arbeitnehmer im Norden sowie Osten Frankreichs die einzigen sind, denen eine positive Nettobeschäftigung für das kommende Quartal vorhergesagt wird.

Im Gegensatz dazu erwarten die Arbeitnehmer aus Südfrankreich, einen Rückgang in den Beschäftigungszahlen. Daneben zeigen die Regionen Ile-de-France und Westen eine Stagnation in der Netto-Beschäftigung.

Die Industrie, der Service-Bereich sowie die Informatik-Branche laufen sehr gut. Zudem sind kaufmännische Berufe weiterhin sehr gefragt. Man darf auch nicht vergessen, dass diese Berufe mehr als 30 % der veröffentlichten Stellenangebote repräsentieren. Unternehmen haben immer Bedarf nach derartigen Profilen, um sich auf dem Markt entwickeln zu können.

Im Gegensatz dazu haben Arbeitnehmer aus dem Bauwesen einen Rückgang der Beschäftigungszahlen zu erwarten.

Die französischen Großunternehmen sind ja trotz allem die, gemessen an der Menge, die am meisten einstellen. Wenn man sich allerdings die Unternehmen ansieht, die beispielsweise der Krise 2009 am besten widerstanden haben, sind es die kleinen und mittleren Betriebe (petites et moyennes entreprises - PME) bzw. Industriebetriebe auf regionaler Ebene.

Man sollte trotz der Möglichkeiten und Chancen vorsichtig bleiben und es sich gut überlegen, bevor man einen Arbeitsplatz kündigt. Gleichzeitig sollte man aber auch im Hinterkopf haben, dass jeden Tag, auch in Zeiten der Krise, ständig neue Positionen entstehen.

Die Kandidaten, die sich aktuell in einem Beschäftigungsverhältnis befinden, sind sicher vorsichtiger geworden, so dass ihre Ansprüche etwas bescheidener ausfallen. Der Prozess bis zur Einstellung eines neuen Mitarbeiters wird sich voraussichtlich in die Länge ziehen, mit manchmal bis zu fünf oder mehr Vorstellungsgesprächen bzw. Video-Meetings.

Momentan bleibt die Lage etwas "gelähmt" von der Erwartung, dass die Wirtschaft wieder in Gang kommt.

Die jungen Hochschulabsolventen, die auf dem Arbeitsmarkt gekommen sind, kennen die vielen Schwierigkeiten. Jüngere Profile aus Deutschland, die gerne in Frankreich arbeiten möchten oder die von älteren Arbeitnehmern, konkurrieren eigentlich mit einem im Grunde gesättigten Markt.

Das wird dann dadurch deutlich, dass vermehrt prekäre Arbeitsverträge angeboten werden, also befristete Verträge oder Verträge über Zeitarbeitsarbeitsfirmen. Der deutsche Arbeitsmarkt bietet vielleicht eine gewisse Sicherheit, die man auf dem französischen Markt nicht kennt...

Das Brutto-Gehalt in Frankreich ist niedriger als in Deutschland, und mangels Informationen übertreiben manche Bewerber daher oft ihre Gehaltsforderungen.

Unser Partner, Thomas Desray, bietet eine individuelle und kostenlose Gehaltseinschätzung an. Bei dieser Bewertung müssen die Differenz von Netto / Brutto sowie regionale Unterschiede berücksichtigt werden. Finden Sie heraus, wie hoch Ihr Gehalt bezogen auf den aktuellen französischen Markt ist.

Ein weiteres Hindernis, das auftreten kann, ist die Vorbereitung der Bewerbungsunterlagen und der Vorstellungsgespräche. Mit einem Lebenslauf "deutscher Art" oder mit Zeugnissen können französische Personalvermittler oder Personalverantwortliche, die andere Standards gewohnt sind, oft nicht viel anfangen. Denn es gibt einige Besonderheiten beim französischen Lebenslauf, dem Anschreiben und hinsichtlich der Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche zu beachten.

Wenn ein Franzose Ihnen nicht bei der Korrektur oder Übersetzung Ihres Lebenslaufs helfen kann, bieten wir Ihnen ein Coaching an, um Sie bei Ihrem Bewerbungsvorhaben zu unterstützen.

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