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Was Frankreich für Studenten anbietet

Was Frankreich für Studenten anbietet

Frankreich ist für viele junge Menschen ein Sehnsuchtsort. Studenten haben die Möglichkeit, einen Teil des Studiums in der Stadt der Liebe zu verbringen. Französische Straßen versprühen nicht selten einen ganz besonderen Charme.

Tartes Tatin, Macarons und Mille feuilles - wer einmal in einer Pattisserie in Frankreich zu Gast war, wird eine deutsche Konditorei nicht mehr wertschätzen können. Neben der Gaumenfreude wird man als Student in Frankreich aber auch noch viele weitere Vorteile erleben: Das Wetter ist besser, die Gebühren fürs Studium sind geringer, es gibt keinen NC, es gibt ein breites Feld an Studienmöglichkeiten und man wird eine weltweit genutzte Sprache erlernen. Die Qualität der Unis in Frankreich kann mit der deutscher Unis vergleichen werden. In Frankreich gibt es ebenfalls Probleme mit überfüllten Hörsälen, jedoch ist das Studieren recht günstig. Neben Unis und Grandes Ecoles gibt es auch viele Hochschulen, die sich auf ein einziges Fach spezialisieren. Meistens sind das die Ingenieurwissenschaften oder Managementbereiche.

Das französische Hochschulsystem

Wie in der Bundesrepublik Deutschland ist das Studieren in Frankreich in drei Stufen eingeteilt. Die dreijährige Licence, die mit dem Bachelor gleichgesetzt werden kann, den zweijährigen Master und das dreijährige Doctorat. Es gibt allerdings keinen NC. Das Hochschulsystem in Frankreich ist sehr unübersichtlich, da es eine ganze Reihe von Hochschultypen und Besonderheiten gibt. Besonders bekannt sind aber die klassischen Unis und die Grande Ecole. Es gibt aber auch wissenschaftliche Schulen, Fachhochschulen für den Maschinenbau und spezialisierte Hochschulen für Tourismus, Kommunikation, Gesundheit und Kunst.

Die Uni ähnelt vom Grundaufbau her der Deutschen. Es gibt meistens drei Fachbereiche:

Droit, sciences politiques und economie et administration: Hier werden einem Recht, Politik, Wirtschaft und Grundzüge der Verwaltungswissenschaft angeeignet.

Lettres, Arts et sciences humaines: Hier werden einem Sozial- und Geisteswissenschaften näher gebracht.

Sciences et technologies: Hier wird man sich auf die Fächer der Informatik, Natur- und Ingenieurwissenschaften, Human- und Zahnmedizin sowie Pharmazie spezialisieren.

Grande École

Die ersten Schulen dieser Art wurden nach der französischen Revolution geschaffen. Das Ziel bestand darin, hochqualifizierte Verwaltungskräfte und Ingenieure auszubilden. Zum Ende des 19. Jahrhunderts kamen dann Handelshochschulen hinzu, die die Managementelite des Landes ausbilden sollten. Es gibt überaus viele Arten der Grande Ecole, jedoch lassen sich nicht alle eine bestimmte Kategorie zuordnen. Die häufigsten Arten sind aber folgende:

  • Écoles Normales Supérieures
  • École des Etudes Commerciales
  • Instituts d'Études Politiques
  • Grandes Écoles Militaires

Die meisten Grandes Ecoles liegen in der Hand der französischen Regierung. Eine Reihe von Business Schools werden aber auch privat geführt. Die Studiengebühren der Grandes Ecoles können erheblich schwanken. An staatlichen Schulen werden etwa 800 bis 5.000 Euro pro Jahr anfallen, bei Privaten sieht dies dann schon anders aus, sodass die Kosten bei 15.000 Euro pro Jahr liegen können. Es gibt aber auch einige Hochschulen, die sich Grande Ecole nennen, aber keinen staatlich anerkannten Abschluss verleihen.

Die Abschlüsse in Frankreich sind nicht ganz deckungsgleich mit den Deutschen. Im Master werden normalerweise im selben Fach sowohl Master Professionelle und Master Recherche angeboten. Im ersten Jahr wird man gemeinsam studieren und sich dann für einen der beiden Varianten entscheiden. Der Master Professionelle ist viel praxisbezogener. Ein Hochschulabschluss aus Frankreich ist in Deutschland vollständig anerkannt. Logische Ausnahmen sind aber Jura, da sich dieses Studium auf eine ganz eigene Rechtstradition bezieht.

Gleichzeitig in Deutschland und Frankreich studieren, geht das?

Es gibt Deutsch-Französische Hochschulen. Es handelt sich hierbei um keine physisch existierende Hochschule, sondern vielmehr um einen Verbund von mehr als 150 Mitgliedshochschulen aus Frankreich und Deutschland. Die meisten deutsch-französischen Studiengänge werden von der DFH organisiert und geplant.

Bewerbung für ein bi-nationales Studium

Wer sich für ein solches Studium interessiert, muss sich ganz normal an einer deutschen Partnerhochschule bewerben. Die Zulassungsvoraussetzungen können verschieden sein. Nicht selten müssen umfangreiche Bewerbungen verfasst und Eignungsprüfungen bestanden werden. Viele deutsche Hochschulen verlangen das Sprachniveau B1, was jedoch machbar ist.

Gaststudium

Ein Gaststudium kann man auf zwei Wegen organisieren: Entweder als Erasmus Austausch oder aber als selbstorganisierter Auslandsaufenthalt. Wer als Erasmus Student nach Frankreich gehen möchte, muss sich über die eigene Hochschule bewerben. Man sollte sich also bei seiner Hochschule selbst informieren, was alles notwendig ist. Eine direkte Bewerbung ist aber auch möglich.

Master

Wie auch in Deutschland ist es häufig notwendig eine Bewerbungsmappe anzugeben, um sich für den Master zu bewerben. Obendrein muss ein Motivationsschreiben angefertigt werden. Einige Hochschulen führen auch Bewerbungsgespräche durch. Oftmals bewirbt man sich aber einfach mit seinen Noten und einem Nachweis der Sprachenfähigkeit. In Frankreich folgt nach einem Jahr jedoch eine Spezialisierung, sodass man zwischen dem praktisch ausgerichteten und dem theoretischen Master entscheiden muss. Für den theoretischen Teil muss man sich separat an der Hochschule bewerben.

Leben und studieren in Frankreich

Wie in Deutschland lautet die Option Studentenwohnheime, eine eigene Wohnung oder aber eine WG. Die Studentenwohnheime sind sehr günstig, sodass man etwa 150 Euro im Monat zahlen wird. Manche französische Wohnheime mischen sich jedoch gerne in das Privatleben der Bewohner ein und verhängen sogar Besuchsverbot ab 22.30 h. WGs sind in Frankreich kaum verbreitet, nichtsdestotrotz sollte es möglich sein, bei Bedarf eine passende WG zu finden. Es gibt auch viele Internetseiten, die sich genau auf diese Dinge spezialisiert haben. Die Mietniveaus im schönen Frankreich sind mit denen in Deutschland zu vergleichen, ausgenommen von Paris. Innerhalb des Autobahnrings kann in Paris für weniger als 500 Euro nicht einmal eine sehr kleine Wohnung erhalten werden. Für 500 Euro bekommt man dann eher eine Zumutung, als eine Wohnung. Man sollte sich daher eher an die Provinzen halten.

Wie kann ich mit ein Studium in Frankreich finanzieren?

Wer im Zentrum von Paris wohnt, wird mindestens 1.000 Euro im Monat benötigen, um überleben zu können. Wer in einer Provinz studiert, wird mit gleichen Kosten wie in Deutschland rechnen müssen. Der Finanzbedarf wird vielleicht bei 700 Euro im Monat liegen. Jeder Student kann in Frankreich Wohngeld beantragen und erhält demnach ein Drittel der Miete. Für etwa 200 Euro im Jahr kann man in Frankreich eine Studentenversicherung, die Haftpflicht und Gesundheit abdeckt, erhalten. Es gibt viele Möglichkeiten der Förderung, jedoch ist das Wichtigste das BAföG.

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