Erasmus+ für einen Auslandsaufenthalt in Frankreich als Student
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Rund ein Viertel aller deutschen Studierenden sammelt während des Studiums Auslandserfahrungen. Trotz erheblicher Erleichterungen der bürokratischen Hindernisse bestehen weiterhin Herausforderungen wie die Anerkennung von Studienleistungen oder die finanzielle Belastung, da Stipendien wie Erasmus oft nicht ausreichen, um alle Kosten zu decken. Wir fassen für Sie die aktuelle Entwicklung zusammen.
2. Die Beweggründe für einen Aufenthalt im Ausland
3. Die beliebtesten Zielländer der deutschen Studenten
Erasmus+ ist nach wie vor das bekannteste und am weitesten verbreitete europäische Austauschprogramm für Studierende. Im Hochschuljahr 2020/2021 nahmen 29.338 deutsche Studierende daran teil. Frankreich und Deutschland zählen weiterhin zu den aktivsten Nationen im Programm.
Jährlich verbringen tausende deutsche Studierende ein oder mehrere Semester an renommierten französischen Hochschulen wie der Sorbonne, Sciences Po, den Beaux Arts oder der Université de Strasbourg.
Besonders gefragte Studiengänge sind die Bereiche Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften und Ingenieurwesen. Die Attraktivität Frankreichs liegt nicht nur in der akademischen Exzellenz, sondern auch in der kulturellen Vielfalt und den Möglichkeiten zur sprachlichen Weiterentwicklung.
Gleichzeitig zieht Deutschland zahlreiche französische Erasmus-Studierende an. Vor allem Universitäten in Städten wie Berlin, München und Heidelberg sind beliebt.
Deutsche Hochschulen bieten herausragende Studienbedingungen und eine Vielzahl an englischsprachigen Programmen, was den Aufenthalt für internationale Studierende erleichtert. Französische Studierende profitieren von den vergleichsweise niedrigen Studiengebühren und der hohen akademischen Reputation vieler deutscher Universitäten.
Wer während der Covid-Krise studiert hat, kann nun durch Zeit an ausländischen Universitäten einiges nachholen. Programme wie Erasmus ermöglichen Studierenden den Zugang zu beliebten Hochschulen und bieten finanzielle Unterstützung für den Aufenthalt.
Studierende betonen neben akademischen Vorteilen vor allem den persönlichen Gewinn eines Auslandsaufenthalts. Das Leben in einer anderen Gesellschaft, die Verbesserung der Sprachkenntnisse und die Erweiterung des eigenen Horizonts sowie der Aufbau lang anhaltender, grenzüberschreitender Freundschaften sind zentrale Aspekte.
Um während des Studiums internationale Erfahrung zu sammeln, gibt es diverse Möglichkeiten. Namentlich vermitteln zum Beispiel der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und Youth for Understanding (YFU) jährlich tausende Studierende. Viele verbringen auch auf eigene Initiative ein oder mehrere Semester im Ausland.
Laut Destatis waren 2022 rund 138.800 deutsche Studierende an ausländischen Hochschulen eingeschrieben. Besonders beliebt sind:
- Österreich (37 800 Studenten)
- Niederlande (22 600 Studenten)
- Schweiz (12 500 Studenten)
Ein Grund für die besondere Position dieser Länder ist natürlich die Möglichkeit der einfachen Kommunikation auf Englisch und Deutsch. Der Ruf der Universitäten und der Studienangebote in spezifischen Fachrichtungen, sowie die Aussicht auf einen vereinfachten und attraktiven Berufseinstieg in diesen Ländern, fließen ebenfalls in die Entscheidung mit ein.
Im Rahmen der geopolitischen Entwicklungen wird sich zeigen, ob auch Amerika weiterhin unter den Spitzenreitern für Auslandserfahrung bleiben wird. Aufgrund der hohen Inflationsrate wurde diese Möglichkeit innerhalb der letzten Jahre für einen immer kleineren Anteil der Studierenden zugänglich.
Nun kommen weitere wirtschaftliche und politische Bedenken hinzu. Zuletzt erlebten französische Studenten, für die ein traditionelles Ziel während des Studiums oftmals London war, vergleichbare Schwierigkeiten im Rahmen von Brexit.
Auch die sozialen Netzwerke üben nicht nur auf Urlaubsziele Einfluss aus. Plattformen wie Instagram, TikTok oder YouTube ermöglichen es, authentische Einblicke in das Leben an verschiedenen Hochschulen weltweit zu erhalten.
Erfahrungsberichte von Kommilitonen, digitale Campusführungen oder Influencer, die ihre Austauschprogramme dokumentieren, beeinflussen die Wahrnehmung von Studienorten erheblich.
Mehr dazu:
- Deutsch-französische Studiengänge: 4 Beispiele unter der Lupe
- Bilaterale Austauschprogramme mit Frankreich für Studierende
- Studium in Frankreich: Studiengebühren, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten
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Nikolai Rabald
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