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Förderung von Existenzgründung in Frankreich & Deutschland

Förderung von Existenzgründung in Frankreich & Deutschland

Die Gründung eines Unternehmens ist ein bedeutender Schritt, der Mut, Ideenreichtum und finanzielle Mittel erfordert. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich erkennen die Regierungen die Bedeutung von Start-ups und kleinen Unternehmen für Innovation, Beschäftigung und Wirtschaftswachstum, daher bieten beide Länder verschiedene Förderinstrumente und Unterstützungsmaßnahmen an. Doch wie unterscheiden sich diese Programme? Und welche Vorteile bieten sie angehenden Gründerinnen und Gründern?

 



Grundlagen der Existenzgründung

1. Grundlagen der Existenzgründung

Eine Existenzgründung bezeichnet den Schritt in die berufliche Selbstständigkeit durch die Gründung eines eigenen Unternehmens. Dabei geht es nicht nur um Geschäftsideen und Marktanalysen, sondern vor allem auch um Finanzierung und staatliche Unterstützung.

Besonders in der Anfangsphase sind Gründer auf Förderungen angewiesen, um Investitionen zu tätigen, laufende Kosten zu decken und sich unternehmerisch zu entwickeln.


2. Förderungsmöglichkeiten in Deutschland

Deutschland verfügt über ein gut ausgebautes Netzwerk zur Unterstützung von Existenzgründungen – auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Die wichtigsten Förderinstrumente umfassen:

Finanzielle Förderprogramme:

  • Gründungszuschuss (Bundesagentur für Arbeit): Für Arbeitslose, die sich selbstständig machen wollen. Der Zuschuss besteht aus zwei Phasen: einem Basissatz in Höhe des Arbeitslosengeldes für sechs Monate plus 300 Euro zur sozialen Absicherung, gefolgt von einer möglichen Verlängerung um weitere neun Monate (nur der Sozialbeitrag).

  • ERP-Gründerkredit - StartGeld (KfW): Kreditprogramm für kleine Gründungen mit einem Volumen bis zu 125.000 Euro, zinsgünstig und mit bis zu 80 % Haftungsfreistellung für die Hausbank.

  • INVEST - Zuschuss für Wagniskapital: Unterstützt private Investoren, die sich an jungen innovativen Unternehmen beteiligen, mit einem Zuschuss von bis zu 20 % der Investitionssumme.

Beratung und Coaching:

Regionale Förderprogramme:

Jedes Bundesland bietet eigene Fördermittel, z. B. die NRW.Mikrodarlehen (Nordrhein-Westfalen), Start-up BW Pre-Seed (Baden-Württemberg) oder Innovationsgutscheine für digitale Projekte.



Förderungsmöglichkeiten in Frankreich

3. Förderungsmöglichkeiten in Frankreich

Auch Frankreich verfolgt eine aktive Politik zur Förderung von Existenzgründungen, besonders im Bereich der Digitalisierung und sozialen Inklusion.

Finanzielle Fördermittel:

Steuerliche Erleichterungen:

  • Jeune entreprise innovante (JEI): Steuer- und Sozialabgabenvergünstigungen für innovative junge Unternehmen – insbesondere im Bereich Forschung & Entwicklung.

  • Micro-entrepreneur: Vereinfachtes Gründungsmodell mit reduzierter Steuer- und Soziallast, geeignet für Kleinstunternehmer und Freelancer.

Beratungs- und Unterstützungsprogramme:

  • Bpifrance: Die staatliche Förderbank bietet eine breite Palette an Unterstützungsmaßnahmen – von Krediten über Eigenkapital bis zu Beratung, Coachings und Garantieprogrammen für Unternehmensgründungen.

  • La French Tech: Netzwerk zur Förderung von Start-ups im Tech- und Innovationsbereich, inklusive Zugang zu internationalen Märkten, Mentoring und Finanzierungsmöglichkeiten.


4. Vergleich Deutschland / Frankreich
Deutschland Frankreich
Sozialabgabenförderung Gründungszuschuss inkl. 300 € für Sozialversicherung ACRE mit reduzierten Sozialabgaben im ersten Jahr
Arbeitslosengeld & Gründung Weiterzahlung ALG I mit Zuschuss (Gründungszuschuss) ARCE: Kapitalisierung von Arbeitslosengeld zur Finanzierung der Gründung
Kreditprogramme KfW-Kredite (StartGeld, Universell) Bpifrance-Kredite, Prêts d’honneur
Innovationsförderung EXIST für akademische Gründungen JEI-Status, Bpifrance Innovationsförderung
Beratung und Coaching BAFA, IHKs, Gründerzentren Réseau Entreprendre, Bpifrance, La French Tech
Gründungsstruktur Stark föderal (Bund/Länder) Zentralisierter, staatlich gelenkt durch zentrale Akteure (Bpifrance)
Bürokratie Relativ komplex, aber digital zunehmend verbessert Vereinfachtes Modell durch micro-entreprise-Struktur



Welche Förderlandschaft ist attraktiver

5. Welche Förderlandschaft ist attraktiver?

Beide Länder bieten Gründerinnen und Gründern gute Unterstützung, doch die Schwerpunkte unterscheiden sich:

  • Deutschland punktet mit seinem engmaschigen Beratungs- und Fördernetz, insbesondere für technologieorientierte Gründungen und wissenschaftliche Start-ups.

  • Frankreich überzeugt durch pragmatische Lösungen wie die micro-entreprise, den vereinfachten Zugang zu Kapital (Prêts d'honneur) und starke Zentralstrukturen.

Die Wahl der besten Förderlandschaft hängt vom individuellen Geschäftsmodell, der Finanzierungslage und den persönlichen Voraussetzungen ab. Wer grenzüberschreitend denkt, kann von beiden Systemen profitieren, beispielsweise durch Gründung in Frankreich mit Fördermitteln und Zugang zum deutschen Markt.


6. Tipps für angehende Gründer

Angehende Unternehmer sollten unbedingt frühzeitig eine Gründungsberatung in Anspruch nehmen:

Ebenfalls von großer Bedeutung ist eine rechtzeitige Finanzierungsplanung, da viele Fördermittel bereits vor der eigentlichen Unternehmensgründung beantragt werden müssen.

Darüber hinaus empfiehlt es sich, vorhandene Netzwerke zu nutzen: Start-up-Communities, Gründerzentren und lokale Veranstaltungen bieten wertvolle Informationen, Kontakte und Unterstützung auf dem Weg in die Selbstständigkeit.

Mehr dazu:

 
Olivier

Olivier Geslin