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Von Paris aufs Land: Wie Claire und Théo in der Natur ihren Platz fanden

 Von Paris aufs Land: Wie Claire und Théo in der Natur ihren Platz fanden

Sie lebten mitten in Paris, verdienten gut – und kündigten trotzdem. Claire und Théo wollten mehr als Meetings, Mails und Metro. Sie suchten Sinn, Natur und ein anderes Leben. Heute arbeiten sie in der französischen Provinz in einem „grünen Job“ – und erzählen, warum sie nie zurück in die Stadt wollen. Ein Porträt über eine Generation, die Arbeit neu denkt und das Glück auf dem Land findet.

 



1. Der Aufbruch aus Paris: Zwischen Stress und Sinnsuche

1. Der Aufbruch aus Paris: Zwischen Stress und Sinnsuche

Claire und Théo, beide Anfang dreißig, lebten jahrelang im 11. Arrondissement von Paris. Sie arbeiteten in der Werbebranche – gut bezahlt, aber ständig unter Druck. „Wir hatten alles, was man sich in der Stadt wünschen kann – und trotzdem das Gefühl, dass etwas fehlte“, erzählt Claire. Die Pandemie war für sie ein Auslöser. Während des ersten Lockdowns begannen sie, ihre Prioritäten zu überdenken: Was bedeutet ein erfülltes Leben wirklich? Ist es das schicke Apartment oder doch eher Zeit, Ruhe und ein sinnvoller Beitrag zur Gesellschaft?

Immer mehr junge Menschen stellen sich ähnliche Fragen. Laut einer Studie von IFOP aus dem Jahr 2023 denken über 40 % der Franzosen unter 35 Jahren darüber nach, das Stadtleben gegen das Landleben einzutauschen – vor allem für nachhaltige, sogenannte „grüne Jobs“.



2. Neustart auf dem Land: Wie ein grüner Job das Leben verändert

2. Neustart auf dem Land: Wie ein grüner Job das Leben verändert

Nach monatelanger Recherche entschieden sich Claire und Théo für die Region Dordogne, bekannt für ihre Landwirtschaft, ihre Wälder – und ein wachsendes Netzwerk an ökologischen Projekten. Über die Plattform Blue Bees, die sich auf die Finanzierung von nachhaltigen Initiativen spezialisiert hat, fanden sie erste Kontakte. Heute arbeitet Claire dort als Kommunikationsverantwortliche und unterstützt Projekte wie "Fermes d’Avenir", ein Modellprojekt für agroökologische Landwirtschaft. Théo begleitet kleinere Betriebe beim Übergang zur biologischen Produktion und hilft ihnen, Fördermittel zu beantragen, etwa über Programme von FranceAgriMer.

Der Trend zur Landflucht hat in Frankreich in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut einer Studie des INSEE aus dem Jahr 2024 haben über 12 % der Pariser zwischen 25 und 40 Jahren seit 2020 die Hauptstadt verlassen – häufig in Richtung ländlicher Regionen mit grünen Jobperspektiven. Besonders gefragt sind dabei Berufe in den Bereichen erneuerbare Energien, ökologische Landwirtschaft, Umweltpädagogik und nachhaltiger Tourismus.

Auch wirtschaftlich lohnt sich der Schritt: Die Region Nouvelle-Aquitaine, zu der die Dordogne gehört, investiert jährlich über 250 Millionen Euro in nachhaltige Entwicklung und beschäftigt bereits mehr als 130.000 Personen in Umweltberufen, laut Observatoire régional de l’environnement. Claire und Théo haben nicht nur neue Jobs gefunden, sondern auch ein neues Lebensgefühl: "Wir arbeiten nicht nur für Geld – wir gestalten eine Zukunft mit."



3. Ein neuer Alltag im Einklang mit der Natur

3. Ein neuer Alltag im Einklang mit der Natur

Der neue Alltag von Claire und Théo ist geprägt von Rhythmus, Naturverbundenheit und körperlicher Aktivität. Während sie früher morgens im Stau standen oder durch überfüllte U-Bahnen hetzten, beginnen ihre Tage heute mit einem Spaziergang durch die Felder oder einem Besuch beim benachbarten Imker. Claire betreut Kommunikationskampagnen für lokale Biohöfe, unterstützt Workshops für Kinder über Umweltschutz und arbeitet mit Projekten wie Les Cols Verts, die städtische Gärten fördern. Théo hilft, Solaranlagen auf Bauernhöfen zu installieren und ist Teil eines Teams, das Kompostierungsmodelle in kleinen Gemeinden testet.

Diese Nähe zur Natur wirkt sich auch gesundheitlich aus: „Ich habe meine Migräne verloren, schlafe besser und bin konzentrierter“, erzählt Claire. Laut einer Erhebung des Ministère de la Transition écologique empfinden über 70 % der Beschäftigten in Umweltberufen eine höhere Lebensqualität und stärkere Identifikation mit ihrer Tätigkeit.

Auch die Dorfgemeinschaft hat sie überrascht: Im kleinen Ort Saint-Cyprien wurden sie nicht als „Pariser Aussteiger“, sondern als willkommene neue Nachbarn begrüßt. Gemeinsam mit anderen Neuankömmlingen haben sie einen Verein zur Förderung regionaler Produkte gegründet und nehmen regelmäßig an Märkten und Diskussionsabenden teil. Das soziale Leben ist weniger anonym – aber dafür echter. Claire sagt heute: „Ich fühle mich endlich am richtigen Ort – beruflich und menschlich.



4. Grüne Jobs: Zukunftsperspektiven in der französischen Provinz

4. Grüne Jobs: Zukunftsperspektiven in der französischen Provinz

Die grünen Jobs in Frankreich sind längst mehr als eine Modeerscheinung – sie sind ein ökonomischer Motor des strukturellen Wandels. Initiativen wie Territoires d’industrie fördern den Umbau ländlicher Regionen, indem sie gezielt nachhaltige Industrie- und Energieprojekte unterstützen. Parallel dazu schafft das Programm France Travail Campagnes neue Arbeitsplätze in Bereichen wie Wassermanagement, Renovierung energieeffizienter Gebäude und regionaler Wertschöpfung im Ökotourismus.

Laut Angaben des französischen Arbeitsministeriums wurden im Jahr 2024 über 150 000 neue Stellen im Sektor „transition écologique“ ausgeschrieben – ein Anstieg um 20 % gegenüber 2022. Allein in Nouvelle-Aquitaine wurden mehr als 8 000 Jobs in erneuerbaren Energien und landwirtschaftlicher Umwelttechnik geschaffen.

Für deutschsprachige Fachkräfte eröffnen sich hervorragende Einstiegschancen – besonders bei Projekten zu Kreislaufwirtschaft, ökologischer Mobilität oder Waldmanagement. Firmen wie Enercoop bieten Mitarbeitenden die Möglichkeit, ökologische Energiegenossenschaften mitzugestalten, und zahlen Tagesgelder von etwa 110 € bei Volontariats-Einsätzen. Gleichzeitig sorgen Sprachförderkurse durch das Erasmus-Programm dafür, dass Bewerber mit guten Deutsch- und Grundkenntnissen in Französisch direkt in Mitarbeiterteams integriert werden können.

Claire und Théo sehen hierin ein wachsendes Potenzial: „Wir sind Teil einer Bewegung, die bewusst Zukunft gestaltet. Das macht unsere Arbeit wertvoll auf mehreren Ebenen.“ Für Bewerber aus Deutschland kann dieser ländliche Neuanfang in Frankreich sowohl beruflich als auch persönlich eine echte Perspektive mit Sinn bieten.

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Olivier

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