Geschäftliche E-Mails in Frankreich: Die beliebtesten Fehler
Umgangssprache, Abkürzungen, Rechtschreibfehler: schlecht formulierte und hastig geschriebene E-Mails sind ein Ärgernis für den Empfänger, und nicht selten landen sie unverzüglich im Papierkorb. Die französischen Grundregeln zu beachten ist dabei gar nicht schwer und schlicht eine Sache des Anstands. Wir zeigen Ihnen anhand von negativen Beispielen, wie Sie die beliebtesten Schreib- und Tippfehler in Frankreich vermeiden können.
2. Präzise Betreffzeile
3. Korrekte Begrüßungsformeln
4. Respektvolle Ausdrucksweise
5. Besonderheiten bei der Geschäftskorrespondenz
6. Mangelhafte Rechtschreibung
7. Doppelt hält eben nicht immer besser
8. SMS-Stil ein No-Go
Elektronische Nachrichten sind trügerisch. Unter dem Deckmantel von Lockerheit, steckt oft nur eine vermeintliche Freiheit. Mit einem einfachen Mausklick kann man eine Antwort senden, und viel zu oft gehen auf diese Weise die Konventionen herkömmlicher Papierbriefe verloren.
Dabei gelten hier wie da dieselben Regeln. Und es ist ein Leichtes, innerhalb kurzer Zeit zu antworten oder eine E-Mail auf Französisch zu verfassen, und gleichzeitig diese Regeln zu beachten.
Eine korrekt verfasste Geschäftsmail an Ihre Vorgesetzten oder die Kollegen kann dazu beitragen, Ihr Image zu verbessern, denn wer richtig schreibt wirkt kompetenter!
Für die Betreffzeile gibt es nichts Schlimmeres als Unklarheit. Der Empfänger wird in der Flut an E-Mails, die er erhält, eine elektronische Nachricht mit uneindeutigem Betreff kaum öffnen. Er muss genau wissen, worum es geht.
Denken Sie beim Schreiben immer, dass Ihre E-Mail Vorrang hat, noch vor allen anderen. Achten Sie also bei der Betreffzeile auf aussagekräftigen Inhalt. Und kurz sollte er sein, denn eine drei Kilometer lange Betreffzeile wird niemand lesen. Sie wirkt vielmehr abschreckend.
Wenn Sie im E-Mail-Kontakt mit einem französischen Kunden oder Zulieferer sind, vermeiden Sie allzu viele "Re:"s. Das wirkt ziemlich abschreckend. Ein einziges "Re:" hingegen ist akzeptabel.
Beliebter Fehler: "Objet : Re:Re:Re:Re:Re: commande, informations, news"
Korrekte Schreibweise: "Objet : Compte rendu de la réunion du 02/10"
Es ist nicht immer leicht, die korrekte Begrüßung zu finden, schon gar nicht im französischen Schriftverkehr! Nichts zu schreiben, ist unhöflich. Es gilt, das richtige Maß an Nähe und Distanz zu seinem Empfänger abzuwägen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Sie kennen die Empfängerin oder den Empfänger nicht, dann schreiben Sie:
- "Chère Madame"
- "Monsieur"
Sie kennen sich bereits, dann schreiben Sie:
- "Bonjour Mme Durand"
- "Bonjour Monsieur"
Sie können aber auch den Empfänger bei seinem Vornamen nennen, gefolgt von einem Komma.
Vermeiden Sie, zumindest bei distanzierteren Kontakten, ein "Salut" oder ein "Coucou", die ausschließlich für die interne Korrespondenz oder im Bekanntenkreis verwendet werden sollten.
Auch ein "Re-moi" (nochmal ich) in einer zweiten E-Mail sollte man vermeiden, man setzt sich dadurch etwas herab. Wenn bereits eine Konversation besteht, brauchen Sie in allen folgenden Mails nicht mehr zu grüßen. Es geht schließlich um die Vertiefung des Themas, dazu bedarf es keiner erneuten "Bonjours".
Beliebter Fehler: "Salut!", "Coucou", "Re-moi"
Korrekte Schreibweise: "Bonjour Madame (ou Mme X)", "Monsieur le Directeur", "Cher Monsieur", "Cher Professeur ABC", "Marie".
Eine harte Ausdrucksweise kann über bestimmte soziale Regeln und Normen hinausgehen. Beim Kollegen oder Geschäftspartner hinterlassen autoritär klingende Ausdrucksformen oft einen negativen Eindruck. Insofern ist es wichtig achtzugeben, wie man seiner eventuellen Wut schriftlich Ausdruck verleiht. Man muss also lernen, sich zurückzuhalten.
Bleiben Sie neutral, wägen Sie Ihre Worte genau ab. Ein etwas weniger direkter Stil führt genauso zum Ziel.
Beliebte Fehler: "Je prendrai les sanctions qui s'imposent", "Les effets néfastes de votre retard"
Korrekte Schreibweise: "Votre retard nous porte préjudice", "Je suis déçu(e) par votre attitude"
Auf Personen außerhalb des Unternehmens, Kunden oder Geschäftspartner, können Abkürzungen abschreckend wirken. Sie erwecken den Eindruck von Überheblichkeit und grenzen fast an Arroganz. Schreiben Sie daher immer ganze Sätze mit Subjekt, Verb, Objekt. Dies ist einfach ein Zeichen von Respekt.
Beliebte Fehler: "Merci de votre réponse", "À votre disposition"
Korrekte Schreibweise: "Je vous remercie de l'attention que vous porterez à ma demande", "Je me tiens à votre disposition pour tout complément d'information"
Fehlerhaftes Französisch hinterlässt, genau wie eine mangelhafte Rechtschreibung, einen negativen Eindruck. Auf diese Weise untergraben Sie Ihre Glaubwürdigkeit im Team oder gegenüber den Vorgesetzten.
Natürlich darf man sich auch mal einen Fehler erlauben, es sollte allerdings wirklich nur einer sein. Zögern Sie daher nicht, in Zweifelsfällen zu einem Wörterbuch zu greifen oder eine Vertrauensperson zu fragen.
Beliebte Fehler: "Je vous (serais) gré", "Pallier (aux) difficultés"
Korrekte Schreibweise: "Je vous saurais gré", "pallier les difficultés", "Je me permets de", "J'envoie", "Je vous joins", "Nous avons été reçu(e)s"
Doppelt gemoppelte, redundante Formulierungen sind einfach nervig. Sie laufen Gefahr von Kollegen ausgelacht zu werden, gerade wenn Empfänger die E-Mails weiterleiten...
Beliebte Fehler: "car en effet", "puis ensuite", "mais toutefois"
Korrekte Schreibweise: "car", "en effet", "mais", "cependant"
Die SMS-Schreibweise ist in Geschäftsmails nicht angebracht. Sie wirkt nicht sonderlich seriös sondern hastig hingeschrieben, ohne Achtung vor dem anderen. So nötigt man nämlich seinen Korrespondenten, die Arbeit zu machen und witzig abgekürzte Wörter und Botschaften zu entschlüsseln. Das ist eher nervig als produktiv...
Und verbannen Sie das Ausrufezeichen, diese wirken zu emotional.
Beliebte Fehler: "Rdv", "Ns", "Vs", "qqch", "cad", "Bjr", "Slt", "Cdt" "a+"
Korrekte Schreibweise: "Rendez-vous", "Nous", "Vous", "quelque chose", "c'est-à-dire", "Bonjour", "Salut", "Cordialement"
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Jérôme Lecot