Zivildienst in Frankreich: Bedingungen, Dauer, Tätigkeitsbereiche
Der Zivildienst ermöglicht es, sich im Rahmen einer gemeinnützigen Aufgabe ein Jahr lang für andere Menschen zu engagieren. Der Zivildienstleistende kann die dabei erworbenen Kompetenzen im Rahmen seines Ausbildungs- und Berufsweges nutzen. Wir teilen Ihnen alles Wissenswerte zum Zivildienst in Frankreich mit und verraten Ihnen, wo und wie Sie sich bewerben können.
2. Zeitraum, Dauer und Tätigkeitsbereiche beim Freiwilligendienst
3. Folgende begleitende Unterstützung wird angeboten
4. Der Zivildienstvertrag und die Vergütung
5. Anmeldung und weitere Informationen
Der Zivildienst richtet sich an alle jungen Menschen zwischen 16 und 25 Jahren, für Menschen mit Behinderungen bis zu 30 Jahren. Es bestehen keinerlei Bedingungen hinsichtlich des Abschlusses oder der Erfahrung. Es zählt nur die Motivation, sich für eine gemeinnützige Aufgabe zu engagieren, die dem Wohl der Gesellschaft dient.
Ziel ist es, neue Erfahrungen zu sammeln und zu vertiefen - für sich selbst, aber auch, um anderen zu helfen, zugunsten der Gemeinschaft. Des Weiteren ist der service civique eine gute Gelegenheit, sich Zeit zu nehmen, um sich Gedanken über seine beruflichen Pläne zu machen.
Der Zivildienst kann unter anderem bei einem Verein, einer Kommune, einer öffentlichen Einrichtung, Wohnungsbaugesellschaften, lokalen öffentlichen Gesellschaften geleistet werden. Sie können in Frankreich oder im Ausland im Rahmen des Europäischen Solidaritätskorps geleistet werden. Die Einsätze erstrecken sich über verschiedene Bereiche.
Die 10 Tätigkeitsbereiche beim französischen Zivildienst
Europäische Bürgernähe: z. B. Förderung der europäischen Werte, Kultur und Bürgerschaft; Aufklärung der Jugendlichen über mögliche Mobilitätsangebote.
Kultur und Freizeit: z. B. Förderung des Zugangs junger Menschen mit Schwierigkeiten zu kulturellen Aktivitäten.
Internationale Entwicklung und humanitäre Maßnahmen: z. B. Unterstützung bei der Einschulung von Kindern in Entwicklungsländern.
Bildung für alle: z. B. Förderung des Zugangs von Jugendlichen mit Schwierigkeiten zu kulturellen Aktivitäten.
Umwelt: z. B. Kinder zum Thema Mülltrennung aufklären.
Nothilfe in Krisenfällen: z. B. Hilfe beim Wiederaufbau von Orten, die durch eine Naturkatastrophe beschädigt wurden, und Begleitung der Bevölkerung.
Erinnerung und bürgerliches Engagement: z. B. Teilnahme an Großprojekten zur Restaurierung historischer Stätten.
Gesundheit: z. B. Aufklärung von Teenagern über risikoreiches Verhalten.
Solidarität: z. B. an der Betreuung von Obdachlosen teilnehmen oder die sozialen Bindungen zu alleinstehenden älteren Menschen aufrechterhalten.
Sport: z. B. Begleitung von Menschen mit Behinderungen bei ihren sportlichen Aktivitäten.
Die Dauer der Einsätze
Im Durchschnitt dauern die Zivildiensteinsätze 8 Monate ohne Unterbrechung. Die wöchentliche Dauer des Einsatzes beträgt zwischen 24 und 48 Stunden, verteilt auf maximal 6 Tage. Für Personen unter 18 Jahren darf sie nicht mehr als 35 Stunden betragen. Der Freiwilligendienst kann über einen Zeitraum von 6 bis 12 Monaten absolviert werden.
Freiwillige profitieren von Schulungen und werden von einem Tutor oder einer Tutorin betreut. Am Ende ihres Einsatzes erhalten sie eine Bescheinigung, in der die ausgeübten Tätigkeiten und die erworbenen Kompetenzen beschrieben werden. Diese Bescheinigung kann im Rahmen eines Studiums angerechnet werden. Sie kann zu einer Befreiung vom Praktikum führen, wenn dieses im Studienplan vorgesehen ist, oder zur Vergabe zusätzlicher Unterrichtseinheiten.
Der Vertrag legt den Ort und die Dauer des Einsatzes, die zu leistenden Tätigkeiten und die eingerichtete Betreuung fest.
Der Zivildienstvertrag fällt nicht unter das Arbeitsgesetzbuch, er begründet jedoch einen Anspruch auf einen umfassenden sozialen Grundschutz, der vom Staat übernommen wird (Deckung der Risiken Krankheit, Mutterschaft, Invalidität und Arbeitsunfälle). Außerdem werden alle Quartale, die Freiwillige im Rahmen des Bürgerdienstes absolviert haben, für die Rentenversicherung berücksichtigt.
Der Zivildienst wird mit einer staatlich finanzierten monatlichen Vergütung von 496,93 Euro netto entlohnt, unabhängig von der wöchentlichen Vertragsdauer.
Diese Entschädigung kann um 113,13 Euro erhöht werden, wenn sich der Freiwillige in einer der folgenden Situationen befindet:
Inhaber eines Hochschulstipendiums für das laufende Jahr: Dieses Kriterium bezieht sich auf einen jungen Menschen, der sein Studium gleichzeitig mit seinem Einsatz fortsetzt.
Empfänger des RSA (revenu de solidarité active) zum Zeitpunkt der Unterzeichnung des Zivildienstvertrags.
Die Aufnahmeorganisationen zahlen dem Freiwilligen auch eine Leistung, um den Volontär bei der Bestreitung seines Lebensunterhalts (Unterkunft, Verpflegung und Transport) zu unterstützen. Der monatliche Mindestbetrag liegt bei 113,02 Euro.
Um sich zu bewerben, ein Profil zu erstellen und nach einem Angebot zu suchen, besuchen Sie die Website der Agence du Service Civique. Der zukünftige Freiwillige kann sich auch bei einer lokalen Mission oder einem Jugendinformationspunkt informieren.
Nach Beendigung des Einsatzes kann der Freiwillige je nach seiner Lebens- oder Berufsplanung erwägen, sein Studium fortzusetzen, eine Ausbildung wieder aufzunehmen, sein Engagement zu verlängern oder z. B. eine Stelle als Animateur zu erwerben.
Mehr dazu: