Vorstellungsgespräch auf Französisch als nicht bilingualer Kandidat
Eine Arbeitsstelle in Frankreich bietet für Deutsche viele Vorteile: die 35-Stunden-Woche und die ganztägige Kinderbetreuung können beispielsweise verlockende Gründe sein. Um eingestellt zu werden, ist ein gutes Französisch-Niveau unerlässlich. Sich trotz sprachlicher Fehler gut zu verständigen und vollkommen konzentriert zu bleiben, zahlt sich bei einem Vorstellungsgespräch definitiv aus. Hier sind unsere Tipps, um ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch auf Französisch zu führen, auch ohne zweisprachig zu sein.
2. Offizielle Begriffe bei der Angabe des Französischniveaus
3. So bereiten Sie sich auf ein Bewerbungsgespräch auf Französisch vor
4. So sollten Sie sich als nicht bilingualer Kandidat verhalten
Man sollte seinen Lebenslauf nicht beschönigen, denn spätestens beim Vorstellungsgespräch wird der potentielle Arbeitgeber Ihr wahres Sprachniveau herausfinden. Es ist daher empfehlenswert, seine Sprachkenntnisse genau und wahrheitsgemäß anzugeben.
Zweisprachig (bilingue): ist ausschließlich Kandidaten vorbehalten, die in beiden Sprachen ein sehr hohes Niveau erreicht und jeglichen Akzent vollständig verloren haben.
Fließend (courant): entspricht dem Niveau von Kandidaten, die die französische Sprache in einem beruflichen oder alltäglichen Kontext sehr gut beherrschen.
Das Institut de Langue et de Culture Françaises (ILCF) führt Sprachtests durch, die zum Erhalt der Diplome DELF (Diplôme d'Études en Langue Française), DALF (Diplôme approfondi de Langue Française) oder DELF Pro führen. Mit diesen Zertifikaten kann man sich das Niveau seiner Sprachkenntnisse im Französischen bescheinigen lassen.
Ihr Sprachniveau können Sie über den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen genau definieren:
Elementare Sprachverwendung (A1 und A2): Diese Niveaus ermöglichen es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht, einen qualifizierten Posten in einer französischsprachigen Firma zu bekommen.
Selbstständige Sprachverwendung (B1 und B2): Sie können den Zugang zu einer Stelle in einem französischsprachigen Land ermöglichen. Dies hängt vom jeweiligen Tätigkeitsfeld und dem betreffenden Posten ab. Diese Sprachniveaus sind für einen Führungsposten jedoch nicht ausreichend.
Kompetente Sprachverwendung (C1 und C2): Sie werden als unerlässliche Sprachniveaus für den Zugang zu einer Manager-Stelle oder einem Posten, der ein hohes Niveau an Sprachkompetenzen erfordert (Kommunikation, Presse, etc.), angesehen.
Bedenken Sie, dass die erforderlichen Sprachkenntnisse je nach Beruf unterschiedlich sind. Während ein Pressesprecher über exzellente sprachliche Kompetenzen verfügen muss, muss ein Ingenieur sich zwar verständigen, aber keine perfekten Kenntnisse in Rechtschreibung und Grammatik vorweisen können. Stellen Sie sicher, dass Ihre Fremdsprachenkenntnisse dem Posten entsprechen, auf den Sie sich bewerben.
Eine ausgezeichnete Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch in Frankreich ist unerlässlich, um Ihre Traumstelle zu bekommen. So sollte man beispielsweise seine Sprachkenntnisse auffrischen und nach Möglichkeit ein Bewerbungsgespräch mit einer französischsprachigen Person simulieren.
Man kann auch bestimmte Strategien bei der Unterhaltung verfolgen, die es ermöglichen, einen guten Eindruck zu hinterlassen, auch wenn man nicht perfekt zweisprachig ist.
So frischen Sie Ihre Französisch-Sprachkenntnisse auf
Sprachkenntnisse mithilfe von Übungen auffrischen: Holen Sie Ihre Grammatikbücher aus der Schule wieder heraus oder nehmen Sie an Sprachkursen teil, wenn Sie es sich erlauben können.
Sich spezifische Kenntnisse für die Berufswelt aneignen: Wiederholen Sie das für die Berufswelt typische französische Vokabular. Dies sollten Sie auf einer allgemeinen Ebene tun, aber auch speziell für den Sektor und die Stelle, die Sie interessieren. Selbst wenn man fließend Französisch spricht, kann es sein, dass man bestimmte, technische Begriffe nicht kennt.
Kenntnisse über die Region bringen Vorteile: Je nachdem wo man sich bewirbt, kann es regionale sprachliche Unterschiede geben. Wenn Sie diese kennen, kann das einen Pluspunkt für Sie als Bewerber bedeuten. So weiß der Personaler schließlich, dass Sie das betreffende Land oder die Region bereits kennen oder sich zumindest wirklich dafür interessieren. Wenn Sie sich in der französischsprachigen Schweiz bewerben möchten, könnten Sie sich zum Beispiel verschiedene Ausdrücke aneignen, die nur dort gebräuchlich sind.
Den Kontakt mit der gesprochenen Sprache suchen: Eine gute Art, sein Ohr zu trainieren und seinen Akzent zu korrigieren, sind Radio hören und Filme schauen auf Französisch.
Vorstellungsgespräche auf Französisch simulieren
Sich auf die häufigsten Fragen bei französischen Vorstellungsgesprächen vorzubereiten, ermöglicht es, beim persönlichen Treffen mit dem Personaler nicht überrumpelt zu werden.
Video machen: Sie können sich von einem Freund helfen lassen, der perfekt zweisprachig oder französischer Muttersprachler ist. Bitten Sie ihn darum, abwechselnd den potentiellen Arbeitgeber und den Kandidaten zu spielen. Es wird Ihnen helfen, in die Haut Ihres zukünftigen Gesprächspartners zu schlüpfen, um besser zu begreifen, was bei einem Gespräch erwartet wird. Sie können das Gespräch mithilfe Ihres Smartphones filmen: So können Sie Ihre eigene Körpersprache studieren und beim echten Vorstellungsgespräch besser auf sie achten.
Videos anschauen: Auf YouTube ermöglichen es beispielsweise die Videos des Job-Coachs Yves Gautier, sich auf sein Vorstellungsgespräch in einem französischsprachigen Land vorzubereiten. Dieser Beitrag hält ebenfalls einige wertvolle Tipps bereit, wie man bei einem Bewerbungsgespräch in Frankreich punkten kann.
Sich auf das Wesentliche konzentrieren
Die Konzentration auf das Wesentliche beim Interview ermöglicht es einem nicht zweisprachigen Kandidaten, eine gute Struktur in seinen Darlegungen beizubehalten, ohne sich in den Feinheiten der französischen Sprache zu verlieren.
Sich entspannen und auf seine Körpersprache achten
Fehler sind völlig normal, man muss sich zu entspannen wissen und auf seine Körpersprache achten, die (zumindest in westlichen Ländern) universell ist. Ein kompetenter Personalverantwortlicher wird zweifellos einen zukünftigen Angestellten, der gute Kompetenzen vorweist und sich wohlfühlt in seiner Haut einem nervösen Kandidaten vorziehen, auch wenn Letzterer wie gedruckt spricht.
Sich nicht verunsichern lassen
Wenn Sie sich bei einer deutsch-französischsprachigen Firma bewerben, kann es passieren, dass das Gespräch auf Deutsch beginnt, um Ihnen die Unterhaltung etwas leichter zu machen, und dass der Personaler dann spontan auf Französisch weiterredet. Es ist wichtig, angesichts dieser plötzlichen Veränderung entspannt zu wirken.
Wenn Sie einen Moment für die Umstellung brauchen, dann lächeln Sie, lassen Sie sich Zeit, machen Sie eine Sekunde Pause. Geraten Sie nicht ins Stottern und achten Sie darauf, dass Sie nicht so wirken, als habe der Sprachenwechsel Sie schockiert.
Wenn Ihnen ein bestimmtes Wort nicht einfällt
Suchen Sie nicht lange danach, dies könnte Ihr Gegenüber stören! Formulieren Sie stattdessen Ihren Satz anders oder sagen Sie das Wort auf Englisch. Wenn Sie sich nicht gerade auf eine Stelle als Übersetzer bewerben, erwartet niemand von Ihnen, dass Sie das gesamte französische Vokabular im Schlaf beherrschen.
Interesse für die Sprache und das Land verdeutlichen
Haben Sie Werke von französischen Autoren gelesen? Machen Sie gerne Ferien in den französischen Alpen? Dann können Sie das ruhig im Laufe des Gesprächs erwähnen.
Wenn Sie einen wahren Enthusiasmus für die Kultur des Landes haben, in dem Sie sich bewerben, dann ist es völlig egal, wenn Sie ein Verb falsch konjugiert haben.
Alles in allem sollten Sie vor allem immer daran denken, dass Ihre Fähigkeiten und Ihre Persönlichkeit das Wichtigste sein werden, und nicht ihr Akzent oder Ihre französische Rechtschreibung.
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