Verhalten im Vorstellungsgespräch in Frankreich: 8 Tipps
Ein Bewerbungsgespräch benötigt eine intensive Vorbereitung, denn neben den von Ihnen getätigten Aussagen, wird ein Recruiter ebenso auf Ihre Körpersprache, Ihre Stimme und Ihr Verhalten achten. Wir werfen einen Blick auf die spezifischen Verhaltensregeln bei Vorstellungsgesprächen in Frankreich.
2. Vermeiden Sie klassische Fehler
3. Zeigen Sie offen Ihre Begeisterung
4. Zeigen Sie Interesse, aber nicht nur am Gehalt!
5. Zweifeln Sie weder an sich noch am Unternehmen
6. Seien Sie flexibel
7. Achten Sie auf Ihre Körpersprache
8. Der goldene Mittelweg
Französische Personaler achten noch mehr als ihre deutschen Kollegen auf die Persönlichkeit der Bewerber. Das zeigt sich bereits bei der schriftlichen Bewerbung, die in der Regel ohne Zeugnisse eingereicht wird.
Im Bewerbungsgespräch können Sie also mit einer natürlichen und höflichen Art sehr leicht Punkte sammeln. Dann wird man Ihnen auch gerne den einen oder anderen sprachlichen Fehler verzeihen, wenngleich die Sprachkompetenzen ebenfalls eine zentrale Rolle in Frankreich spielen.
Einige typische Fehler kann man mit ein wenig Vorbereitung vermeiden. Dazu gehört, dass man zwar ehrlich sein, aber in manchen Dingen doch lieber etwas weniger als zu viel von sich preisgeben sollte.
Wenn man Sie beispielsweise fragt, an welche Unternehmen Sie weitere Bewerbungen geschickt haben, sollten Sie nicht als Erstes antworten, dass Sie auf vielen Ebenen suchen und sich in vielen Richtungen nach einem geeigneten Arbeitsplatz umsehen. Das kann bei den Personalverantwortlichen den Eindruck erwecken, dass Sie gar nicht mit voller Überzeugung an diesem Job interessiert sind, sondern ihn nur als eine Alternative unter vielen verstehen.
Vielleicht werden Sie auch nach Ihren beruflichen Zielen gefragt. Dabei sollten Sie es vermeiden, bereits zu diesem Zeitpunkt von Karriereschritten zu sprechen, die auf der potentiellen Stelle aufbauen. Auf diese Weise werden Sie beim Arbeitgeber den Eindruck hinterlassen, Sie könnten an der Stelle nur als eine Art Sprungbrett interessiert sein.
Wenn Sie es während des französischen Vorstellungsgesprächs nicht schaffen, Ihr lebhaftes Interesse an der Vakanz Job unter Beweis zu stellen, dann haben Sie schon verloren! Also zeigen Sie offen Ihre Begeisterung und überzeugen Sie so die Personaler von Ihrer Motivation, den neuen Job zu übernehmen.
Formulierungsbeispiele auf Französisch, um Ihr Interesse während des Gesprächs zu verdeutlichen
Ich bin sehr an dieser Stelle interessiert. | Je suis vivement intéressé par ce poste. |
Diese Stelle entspricht voll und ganz meinen Vorstellungen und Erwartungen. | M'impliquer dans cette fonction correspond tout à fait à mes attentes. |
Ich wäre sehr froh, ein Teil Ihres Unternehmens werden zu können. | Je serais très heureux de pouvoir rejoindre votre entreprise. |
Diese Stelle ist für mich eine echt Chance, um mich beruflich weiter zu entwickeln. | Cette mission représente, à mes yeux, une réelle opportunité de progression personnelle. |
ie Projekte Ihres Unternehmens scheinen sehr spannend zu sein... | Votre projet d'entreprise semble passionnant... |
Natürlich macht es einen guten Eindruck, wenn Sie Fragen an das Unternehmen stellen und damit Ihr Interesse unterstreichen. Sind Sie allzu verschlossen und schweigsam, indem Sie keine Fragen stellen und auf Ihnen gestellte Fragen lediglich mit Ja und Nein antworten, werden Sie einen unmotivierten und nicht sehr dynamischen Eindruck hinterlassen.
Aber auch wenn Sie Fragen stellen, sollten Sie stets darauf achten, dass sich diese nicht nur auf das Gehalt beziehen, denn so werden Sie den Arbeitgeber nicht davon überzeugen können, dass Sie an der Stelle - und nicht nur an der monatlichen Überweisung - interessiert sind.
Ebenfalls keinen guten Eindruck hinterlassen Sie mit Fragen nach Sachverhalten, die im Laufe des Gesprächs bereits zur Sprache gekommen sind.
Vermeiden Sie es außerdem, Zweifel an Ihren Kompetenzen zu äußern. Ein Vorstellungsgespräch ist nicht der richtige Ort für Kritik und Zweifel.
In diesem Gespräch soll der Grundstein für eine vertrauensbasierte Zusammenarbeit zwischen den Vertragspartnern gelegt werden, und das kann nur erfolgen, wenn Sie überzeugt von den Projekten des Unternehmens sind. Genauso müssen umgekehrt die Personalchefs davon überzeugt sein, dass Sie der richtige Kandidat für die zu besetzende Stelle sind.
Schon im Vorfeld des Vorstellungsgesprächs werden die Weichen für eine mögliche Einstellung gestellt. Wenn Sie nicht erreichbar sind, oder es mehrere Anläufe benötigt, um einen Termin für das Gespräch zu finden, dann erwecken Sie nicht gerade den Eindruck, als wollten Sie auf jeden Fall diesen Job bekommen.
Seien Sie also flexibel, kommen Sie dem Unternehmen entgegen und beweisen Sie auch auf diesem Wege, dass Sie ernsthaft interessiert sind.
Vergessen Sie bei all den Gedanken an die richtige Wortwahl nie, dass auch Ihr Auftreten und Ihre Körpersprache bei der Personalfindung eine entscheidende Rolle spielen. Auch ein Lächeln, eine positive Einstellung oder aufmerksames Zuhören sind Hinweise auf das von Ihnen dem Unternehmen entgegengebrachte Interesse.
Denn ob wir es wollen oder nicht, oft ist der so viel beschriebene erste Eindruck (mit-)entscheidend. Nicht umsonst kennt man sowohl in Deutschland als auch in Frankreich das Sprichwort: Für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. ("Vous n'aurez jamais une deuxième chance de faire une bonne première impression.")
In vielen Branchen wird auf die Körpersprache der Bewerber genauer geachtet, was zur Entscheidungsfindung führt. Die Hände unter dem Tisch zu halten bedeutet, dass man kein ruhiges Gewissen hat, niedergeschlagene Augen verweisen auf mangelndes Selbstbewusstsein. Eine nach vorn gerichtete Körperhaltung dagegen symbolisiert Interesse und Offenheit.
Was die Wichtigkeit der Körpersprache angeht, gibt es aber durchaus verschiedene Forschungsmeinungen. Es gibt solche, die darauf setzen, dass man die verborgenen Sinne unserer Gesten kennt und sie dadurch besser beherrschen kann. Andere wiederum sehen es als Übertreibung an, alles kontrollieren zu wollen.
Von daher sollte man versuchen den goldenen Mittelweg zu wählen. Natürlich ist es gut, wenn man ein paar Grundsätze der Körpersprache kennt und anwendet, aber wer versucht jede Regung zu kontrollieren, anstatt natürlich und locker zu bleiben, der kann durchaus schneller das Gegenteil von dem erreichen, was er im Sinn hat.
Und was ist denn schon dabei, offen zuzugeben, dass Sie ein wenig nervös sind? Diese Aussage wird von Personalern häufig gut aufgenommen und kann außerdem dazu beitragen, dass Sie automatisch ein wenig entspannter werden.
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