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Einen guten ersten Eindruck am Arbeitsplatz in Frankreich machen

Einen guten ersten Eindruck am Arbeitsplatz in Frankreich machen

Ein neuer Job in Frankreich? Der erste Eindruck zählt – und zwar mehr, als du denkst. Zwischen formeller Etikette, feinen kulturellen Unterschieden und einem besonderen Sinn für Kommunikation und Stil, gilt es, von Anfang an die richtigen Signale zu senden. Wer sich vorbereitet, kann Vertrauen aufbauen, Respekt gewinnen und den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere legen.Hier erfährst du, wie du dich optimal auf deinen ersten Arbeitstag in Frankreich vorbereitest – mit konkreten Tipps, interkulturellem Know-how und echten Beispielen aus dem Berufsalltag.

 



1. Die kulturellen Codes des französischen Arbeitslebens verstehen

1. Die kulturellen Codes des französischen Arbeitslebens verstehen

Um in Frankreich beruflich Fuß zu fassen, ist es entscheidend, die kulturellen Feinheiten der Arbeitswelt zu verstehen. Die französische Unternehmenskultur unterscheidet sich deutlich von der deutschen, insbesondere in Bezug auf Hierarchie, Kommunikation und soziale Interaktion. Laut einer Studie von JobTeaser schätzen 68 % der französischen Berufseinsteiger strukturelle Klarheit und hierarchische Führung, während in Deutschland oft flachere Strukturen bevorzugt werden.

" In Frankreich wird großer Wert auf formelles Verhalten gelegt – gerade zu Beginn."

Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting

ASapelier


Vorgesetzte werden grundsätzlich mit „Monsieur“ oder „Madame“ angesprochen, und Titel wie „Directeur“, „Responsable“ oder „Chef de projet“ haben ein hohes Gewicht. In Unternehmen wie L'Oréal oder Renault ist es üblich, dass Entscheidungen top-down getroffen werden. Wer zu direkt auftritt oder Hierarchien infrage stellt, riskiert Missverständnisse oder Ablehnung.

Ein weiteres zentrales Element ist das äußere Erscheinungsbild. Selbst in technisch orientierten Branchen wie der IT oder im Marketing ist gepflegte Kleidung wichtig. Laut einer Umfrage von RegionsJob geben über 72 % der französischen Personalverantwortlichen an, dass Erscheinung und Auftreten beim Bewerbungsgespräch und in der Anfangsphase einen starken Einfluss auf die Entscheidung über die Integration eines neuen Mitarbeitenden haben.

Zusätzlich ist die Balance zwischen Distanz und Höflichkeit entscheidend. Zu viel Enthusiasmus oder allzu kumpelhafte Gesten können als unangemessen gelten. Stattdessen gilt: aufmerksam zuhören, sich in Meetings strukturiert äußern und immer mit einem höflichen „Bonjour“ in den Arbeitstag starten. Auch die tägliche Begrüßung der Kollegen ist in Frankreich üblich – entweder mit einem Händedruck oder – unter Kolleg*innen auf gleicher Ebene – mit einem Wangenkuss („la bise“), der aber regional und unternehmensspezifisch sehr unterschiedlich gehandhabt wird.

Ein gutes Verständnis dieser kulturellen Codes ist der Schlüssel für eine gelungene berufliche Integration in Frankreich – und der erste Schritt zu langfristigem Erfolg im französischen Berufsleben.


2. Das richtige Auftreten am ersten Arbeitstag

2. Das richtige Auftreten am ersten Arbeitstag

Der erste Arbeitstag ist in Frankreich ein entscheidender Moment, der darüber bestimmt, wie Kolleg*innen und Vorgesetzte dich langfristig wahrnehmen. Laut einer Erhebung von Cadremploi sagen 83 % der französischen Personalverantwortlichen, dass der erste Eindruck einen „sehr starken Einfluss“ auf den beruflichen Erfolg hat – noch stärker als im europäischen Durchschnitt.

"Pünktlichkeit ist in Frankreich wichtig, aber nicht so „heilig“ wie in Deutschland. "

Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting

ASapelier


Dennoch empfiehlt es sich, 10 bis 15 Minuten vor Arbeitsbeginn zu erscheinen, um einen zuverlässigen Eindruck zu hinterlassen. Besonders in großen Unternehmen wie SNCF oder EDF wird dies als Zeichen von Respekt gegenüber der Organisation verstanden.

Die persönliche Vorstellung spielt eine zentrale Rolle. Es reicht nicht, einfach nur still seinen Platz einzunehmen – neue Mitarbeitende sollen sich aktiv, aber höflich vorstellen. Ein einfaches: „Bonjour, je suis [Vorname], je viens d’intégrer l’équipe en tant que…“ signalisiert Offenheit und Engagement. In traditionellen Unternehmen ist ein fester Händedruck üblich, während moderne Start-ups wie Deezer oder Doctolib oft auf eine informellere Atmosphäre setzen, in der ein freundliches „Salut“ und ein Lächeln ausreichen.

"Auch das Outfit sollte nicht unterschätzt werden. Frankreich gilt als das Land des Stils und der Eleganz, und das spiegelt sich auch am Arbeitsplatz wider. "

Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting

ASapelier


Laut einer Umfrage des Modeportals Mode in France achten 71 % der französischen Berufstätigen bewusst auf ihre Kleidung im beruflichen Umfeld – selbst im Homeoffice! Wer neu in einem Team ist, sollte sich lieber etwas schicker als zu leger kleiden. Für Männer kann das ein Hemd und Sakko bedeuten, für Frauen eine elegante Bluse oder ein schlichter Blazer.

Zum Abschluss des Tages empfiehlt es sich, den Kolleg*innen und der Führungskraft nochmals zu danken, z. B. mit einem kurzen „Merci beaucoup pour votre accueil, je suis ravi(e) d’être ici“. Diese kleinen Gesten machen den Unterschied – besonders in einer Arbeitskultur, in der Höflichkeit und zwischenmenschliche Wärme hoch im Kurs stehen.

3. Erfolgreiche Kommunikation mit französischen Kollegen

3. Erfolgreiche Kommunikation mit französischen Kollegen

In Frankreich ist Kommunikation eine Kunst für sich – subtil, höflich und stark geprägt von nonverbalen Signalen und sozialer Intelligenz. Während in Deutschland Direktheit als Zeichen von Effizienz gilt, kann sie in Frankreich schnell als unhöflich oder zu konfrontativ interpretiert werden. Eine Studie des interkulturellen Instituts Cercle Magellan zeigt, dass 64 % der internationalen Mitarbeitenden in Frankreich Schwierigkeiten mit der indirekten Kommunikation haben.

In Meetings oder im Austausch mit Kolleg*innen ist es daher ratsam, Aussagen weich zu formulieren. Anstatt „Das funktioniert nicht“, sagt man lieber: „Je pense qu’il serait peut-être plus efficace de…“. Diese Nuancen sind essenziell – insbesondere in Branchen wie Beratung, Finanzen oder bei Unternehmen wie BNP Paribas oder Société Générale, wo Kommunikationskompetenz Teil der Unternehmenskultur ist.

Ein weiteres zentrales Element ist der Smalltalk, besonders während der Mittagspause. In Frankreich ist das gemeinsame Déjeuner nicht nur eine Mahlzeit, sondern ein soziales Ritual. Es dauert im Durchschnitt zwischen 60 und 90 Minuten, laut Zahlen des französischen Statistikamts INSEE. Wer sich regelmäßig am Mittagstisch beteiligt, stärkt seine Beziehungen im Team. Beliebte Gesprächsthemen: Essen, Kultur, Reisen oder Filme – Politik und Gehälter sind hingegen heikle Themen und sollten vermieden werden.

Eine deutsche Mitarbeiterin bei Michelin berichtete, dass sie erst nach mehreren Wochen Teil informeller Gespräche wurde. Der Wendepunkt kam, als sie begann, mit ihren Kolleg*innen regelmäßig zu Mittag zu essen. Dort lernte sie nicht nur Namen und Rollen besser kennen, sondern auch die ungeschriebenen Regeln des Teams.

"Wer in Frankreich gut kommunizieren will, braucht nicht nur Sprachkenntnisse, sondern vor allem kulturelles Feingefühl, Geduld und die Fähigkeit, zwischen den Zeilen zu lesen."

Adélaïde Sapelier
Recruiter
Eurojob-Consulting

ASapelier


4. Do’s und Don’ts: Was man in Frankreich vermeiden sollte

4. Do’s und Don’ts: Was man in Frankreich vermeiden sollte

Sich in ein neues berufliches Umfeld einzufügen, bedeutet auch, verbreitete Fehler zu vermeiden, die in Frankreich als faux-pas gelten. Ein häufiger Fehler unter deutschen Fachkräften: zu viel Direktheit, besonders in den ersten Tagen. In Frankreich wird Kritik nicht frontal, sondern diplomatisch geäußert. Laut einer Untersuchung des Instituts Intercultural Management Associates empfinden über 70 % der französischen Angestellten direkte Kritik in der Öffentlichkeit als demotivierend oder sogar respektlos.

Ein weiteres „Don’t“: Kollegen vorschnell per Du ansprechen. In Frankreich herrscht im Berufsalltag das „vouvoiement“ (Siezen)– und selbst innerhalb eines Teams bleibt das „vous“ oft bestehen. Erst wenn ein Kollege explizit das „tu“ anbietet, kann man zum vertrauten Ton wechseln. Besonders in traditionellen Unternehmen wie Orange oder Dassault Systèmes wird auf diese Form besonderer Wert gelegt.

Auch der Umgang mit Hierarchien unterscheidet sich. Wer z. B. versucht, Vorgesetzte öffentlich zu korrigieren oder in Frage zu stellen, wird nicht als selbstbewusst, sondern als respektlos wahrgenommen. In Frankreich ist der Weg zur Entscheidung oft formeller und ritualisierter – Geduld und strategisches Vorgehen sind gefragt.

Auf der „Do“-Seite steht vor allem: Höflichkeit. Worte wie „Bonjour“, „Merci“, „Excusez-moi“ und „S’il vous plaît“ gehören zum täglichen Repertoire. Wer diese sozialen Codes ignoriert, wirkt schnell arrogant. Ebenfalls positiv: gemeinsames Mittagessen, Pünktlichkeit bei Meetings (auch wenn sie mit etwas Verspätung starten) und ein interessiertes, aber respektvolles Auftreten.

Mehr erfahren:

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