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Effizientes Zeitmanagement für Ihren Arbeitsalltag in Frankreich

Effizientes Zeitmanagement für Ihren Arbeitsalltag in Frankreich

Die französische Lebensart ist bekannt für ihr Laisser-faire und Savoir-vivre. Für viele Deutsche, die Effizienz und Pünktlichkeit sehr schätzen, kann die Zeitplanung in Frankreich jedoch eine Herausforderung darstellen. Wir präsentieren Ihnen 5 Tipps, um als Deutscher gekonnt mit dem französischen Zeitmanagement umzugehen.



In Deutschland gilt eine monochrone Zeiteinteilung

1. In Deutschland gilt eine monochrone Zeiteinteilung

Die Deutschen machen für alles immer einen Zeitplan: es gibt stets eine Tagesordnung, Ablaufpläne, Freizeitplanung, Putzpläne, Abendplanung, ja oft sogar eine detaillierte Urlaubsplanung. Und meist wird sich erstaunlicherweise sogar daran gehalten!

Wird aber die Planung durch Unvorhergesehenes gestört und muss angepasst oder gar komplett verändert werden, können Deutsche gestresst und unflexibel reagieren, manchmal bestehen sie sogar auf die Termineinhaltung oder beenden zuerst stur eine bereits begonnene Aufgabe, ohne Rücksicht auf aktuelle Umstände oder zwischenmenschliche Beziehungen.

Deutschland gehört zu den Kulturen mit monochroner Zeiteinteilung (Edward T.Hall). Das bedeutet nicht nur, dass die Planung und Verplanung der Zeit eine große Rolle spielt, sondern vor allem sagt es etwas über das WIE der Zeitplanung aus.

In monochronen Kulturen wird mit der Zeit anders umgegangen als in vielen anderen Ländern: sie wird grundsätzlich stark segmentiert, d.h. sie wird bestimmten Aufgaben zugeordnet, die nacheinander erledigt werden. Am Ende jeder Aufgabe steht das Ziel. Erst im Anschluss an die Zielerreichung erfolgt der Beginn einer neuen Handlung.

Man könnte auch sagen, Deutsche konzentrieren sich gerne auf nur eine Sache und zwar konsequent, zielstrebig und effektiv. Wer sich nicht auf die Sache konzentriert oder gar "Zeit verliert", gilt in der (eher sachorientierten) deutschen Kultur schnell als ineffektiv. In diesem Sinne werden viele Handlungen zeitlich auf die effektive Erledigung der Aufgabe ausgerichtet, was nicht nur im Berufsalltag zu beobachten ist, sondern häufig auch in der Freizeit.

Diese minutiöse Planung der Zeit lässt manchen Deutschen nur wenig Raum für Spontanität: der ausgedehnte Plausch mit dem Kollegen an der Kaffeemaschine oder das etwas länger dauernde Mittagessen mit dem Geschäftspartner sind in deutschen Unternehmen eher Ausnahmen.

Dennoch haben Zeitpläne für die Deutschen auch eine stark zwischenmenschliche Funktion, denn die Einhaltung von Verabredungen, Zeitplänen und Terminen ist in einer monochronen Kultur Ausdruck sozialer Kompetenz.

Unabhängig vom Lebensbereich bedeutet Pünktlichkeit Respekt und Wertschätzung des Gegenübers, denn dadurch zeigt man dem Anderen, dass dieser einen festen Platz in der eigenen Zeitplanung einnimmt und man ihn als wichtigen Partner schätzt. In der vorgesehenen Zeit widmet man diesem Menschen dann seine vollste Aufmerksamkeit.


2. In Frankreich herrscht ein individueller, flexibler Umgang mit Zeit

Im Gegenteil zur deutschen Zeitwahrnehmung, gilt in der französischen Kultur eine flexible und simultane Handlungsorganisation als Grundlage für effizientes Arbeiten. Es scheint tendenziell erstrebenswert mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und schnell spontane und kreative Lösungsstrategien zu finden und umzusetzen.

Zeitpläne gelten in Kulturen mit polychroner Zeitwahrnehmung (Edward T.Hall) wie Frankreich nur als grobe Orientierung und werden ständig flexibel an aktuelle Gegebenheiten angepasst, Verspätungen werden nicht unbedingt als unhöflich wahrgenommen, Ablenkungen bedeuten kreativen Input und sind tendenziell eher willkommen.

In der französischen, eher beziehungsorientierten Kultur, entstehen Verpflichtungen nämlich nicht aus der Einhaltung von Zeitplänen, sondern häufig im Umgang mit Menschen, insbesondere mit denen, die einem nahe stehen oder mit denen man verantwortlich verbunden ist.

In der deutsch-französischen Zusammenarbeit prallen also häufig zwei völlig unterschiedliche Wahrnehmungen von Zeitplanung, Arbeitsverhalten und Aufgabenverteilung aufeinander.



Tipps, um als Deutscher reibungslos mit Franzosen zusammenzuarbeiten

3. Tipps, um als Deutscher reibungslos mit Franzosen zusammenzuarbeiten

Hier sind 5 wichtige Ratschläge, um eine bestmögliche Zusammenarbeit mit Franzosen zu garantieren:

  • Versuchen Sie nicht, alles im Voraus zu planen und reagieren Sie flexibel, wenn sich die äußeren Umstände ändern und Ihre Planung angepasst werden muss.

  • Rechnen Sie für berufliche und auch private Termine eher ein wenig mehr Zeit ein und versuchen Sie, flexibel auf kurzfristige Planänderungen zu reagieren. Gestehen Sie Ihren Gesprächspartnern ein wenig Verspätung zu.

  • Nehmen Sie im Geschäftsleben Tagesordnungen nur als grobe Richtlinie und seien Sie nicht überrascht, wenn sich nicht immer genau daran gehalten wird oder plötzlich neue Punkte eröffnet werden.

  • Lassen Sie sich bei Ihrer Arbeit nicht durch Unterbrechungen, wie z.B. ein spontanes Gespräch mit dem Kollegen aus der Ruhe bringen. Versuchen Sie diese "Störung" als kreativen Input zu sehen und lassen Sie sich inspirieren.

  • In Frankreich fließen Informationen überwiegend in informellen Gesprächssituationen. Nehmen Sie sich Zeit für diese Art der Kommunikation, so erfahren Sie die wichtigsten Dinge.


4. Zeitplanung in Deutschland und Frankreich im Vergleich
Deutschland: monochrone Zeiteinteilung Frankreich: polychrone Zeiteinteilung
Methodisch Kreativ
Sachorientiert Personenorientiert
Sequentielles Zeitmanagement Simultanes Zeitmanagement
Erledigung der Aufgaben nacheinander Erledigung mehrerer Aufgaben gleichzeitig
Konkretes und verbindliches Zeitmanagement Grobes und flexibles Zeitmanagement
Vorhergehende Priorisierung und Zielorientiertheit Ständige Prioritätenanpassung
Unterbrechungen sind unerwünscht und zeitraubend Unterbrechungen sind in gewissen Maßen gewünscht und bedeuten kreativen Input
Unvorhergesehenes ist weitgehend zu vermeiden Flexibilität ist eine Qualität

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Jérôme

Jérôme Lecot