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Arbeitssuche in Frankreich: 5 Tipps um erfolgreich auszuwandern

Arbeitssuche in Frankreich: 5 Tipps um erfolgreich auszuwandern

Für deutsche Arbeitnehmer, die den Schritt nach Frankreich wagen, stellt sich die Frage: Wie schwer ist es wirklich, sich in diesem charmanten Land zu integrieren und eine passende Stelle zu finden? Bevor Sie sich ins Abenteuer stürzen, ist es wichtig, sich mit den kulturellen Unterschieden und Arbeitsgewohnheiten vertraut zu machen. Wir haben die typischen Hürden und wiederkehrenden Schwierigkeiten beim Einleben in Frankreich unter die Lupe genommen und unsere grundlegenden Tipps zusammengefasst.



Wer darf in Frankreich arbeiten

1. Wer darf in Frankreich arbeiten?

EU-Bürger das Recht, in Frankreich zu arbeiten, ohne dabei eine spezielle Arbeitsgenehmigung zu benötigen. Für Bürger außerhalb der EU können jedoch Visa und Arbeitsgenehmigungen erforderlich sein. Es ist wichtig, sich über die entsprechenden Einwanderungsbestimmungen zu informieren und die erforderlichen Dokumente vor der Auswanderung zu beschaffen.

Deutsche Arbeitnehmer, die nur für ein Jahr in Frankreich arbeiten, sind von der französischen Sozialversicherungspflicht befreit, wenn sie eine deutsche Sozialversicherungsbescheinigung vorlegen. Die Befreiung kann um weitere 12 Monate verlängert werden.

Außerdem besteht die Möglichkeit, eine maximale Ausnahmegenehmigung für fünf Jahre zu erwirken.


2. Französischkenntnisse klar von Vorteil

Historisch gesehen war Französisch eine bedeutende Weltsprache, auch wenn Englisch nun dominiert. Da die Unterschiede zwischen germanischer und romanischer Sprache es den Franzosen nicht leicht machen, ist Englisch noch immer keine permanente Lösung für Expats.

Für Jobs in Frankreich oder in französischsprachigen Unternehmen ist die Sprachkompetenz fast immer erforderlich. Unzureichende Sprachkenntnisse können im Berufsleben zu Problemen führen, sei es durch begrenztes Vokabular oder Grammatikfehler, insbesondere in Branchen mit spezifischen und technischen Begriffen.

Doch der Aufwand, Französisch zu lernen, lohnt sich: Französischkenntnisse sind nicht nur in Frankreich, sondern auch in französischen Unternehmen weltweit gefragt und können die Tür zu multinationalen Firmen öffnen. Französisch bleibt mit 300 Millionen Sprechern die viert-meistgesprochene Sprache der Welt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Französisch zu lernen oder seine Kenntnisse aufzubessern, von Sprachtandems bis hin zu Kursen oder eigenen Übersetzungsübungen.

Flexibilität bei der Jobsuche kann ebenfalls sehr hilfreich sein, da Zeitarbeitsverträge oder befristete Arbeitsverträge den Einstieg in die ausländische Berufswelt erleichtern, während Sie gleichzeitig durch den täglichen Umgang Ihre Sprachkenntnisse verbessern!





3. Beim Bewerbungsprozess in Frankreich den Durchblick behalten

Der Bewerbungsprozess auf eine Stelle in Frankreich weist einige Unterschiede zu den deutschen Gewohnheiten auf.

Beim Verfassen des französischen Lebenslaufs ist die richtige Gliederung entscheidend. Ähnlich wie bei deutschen Lebensläufen wird der französische Lebenslauf tabellarisch aufgebaut, wobei die Berufserfahrung chronologisch umgekehrt aufgeführt wird, so dass man die letzte bzw. aktuelle berufliche Etappe zuerst lesen kann.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Lebenslauf nicht mehr als eine DIN A4 Seite umfasst, und dass in der Rubrik expériences professionnelles nur relevante Stichpunkte für die Stelle aufgeführt werden.

Ein dezentes Farbschema kann den Lebenslauf auflockern, und ein Foto ist nicht zwingend erforderlich. EDV- und Sprachkenntnisse sowie Interessen und Freizeitaktivitäten gehören in separate Rubriken, die am Ende des Lebenslaufs vermerkt werden.

Ein französisches Bewerbungsanschreiben sollte ebenfalls nicht länger als eine Seite lang und klar strukturiert sein, wobei die Motivation für die Stelle und die eigenen Kompetenzen erläutert werden sollten.

Da in Frankreich - außer Lebenslauf und Anschreiben - keine zusätzlichen Dokumente benötigt werden, und eine übermäßig umfangreiche Bewerbungsmappe möglicherweise ungelesen aussortiert wird, gilt der Grundsatz: weniger ist mehr.

Die einzige Ausnahme: Die Gruß- und Abschiedsfloskeln. Auf sehr höfliche schriftliche Formeln wird in Frankreich besonders wert gelegt, auch wenn sie altbacken erscheinen können!


4. In welchen Branchen herrscht Personalbedarf?

Je nach beruflichen Qualifikationen und Erfahrungen ist es natürlich für jeden eine andere Herausforderung, in Frankreich eine Stelle zu finden. Einige Branchen haben einen hohen Bedarf an Fachkräften, es gibt aber auch andere, wie Medien, die Übersetzungs- Dienstleistungsbranche oder Wohltätigkeitsorganisationen, die zumindest regional sogar überbesetzt sein können.

In einer Prognose von Mitte Dezember geht das Insee davon aus, dass die Arbeitslosenquote im ersten Quartal 2024 auf 7,6 % steigen wird, bevor sie sich im Frühjahr dann stabilisiert. Die Banque de France geht sogar davon aus, dass die Quote bis 2025 auf 7,8 % steigen wird. Das OFCE ist noch pessimistischer und rechnet bereits in diesem Jahr mit einer Arbeitslosenquote von fast 8 %.

Das heißt aber nicht, dass man mit Deutschkenntnissen, und vor allem als zweisprachige Fachkraft, länger nach einer Stelle suchen muss, als in Deutschland. Das Gegenteil kann der Fall sein.

Ein Bereich, der immer Fachkräfte sucht, sind die Informationstechnologie und die digitale Wirtschaft. Mit dem Aufstieg von Start-ups und Technologieunternehmen in Städten wie Paris und Lyon gibt es eine steigende Nachfrage nach Softwareentwicklern, IT-Spezialisten und Datenanalysten.

Ebenso verzeichnen die Bereiche Gesundheitswesen einen anhaltenden Fachkräftemangel, insbesondere an Krankenschwestern, Ärzten und Pflegekräften. Laut Daten des französischen Gesundheitsministeriums von 2020 wurden in diesem Sektor etwa 50.000 zusätzliche Stellen benötigt, um den Bedarf zu decken.

Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist ein weiterer Bereich, der interessante Karrieremöglichkeiten bieten kann, von Lebensmitteltechnologen bis hin zu Marketingexperten für Lebensmittelmarken. Laut Angaben des französischen Landwirtschaftsministeriums aus dem Jahr 2021 beschäftigt die Branche über 500.000 Menschen und verzeichnet jedes Jahr einen Umsatz von mehreren Milliarden Euro.

Im Bereich der erneuerbaren Energien und Umwelttechnologien gibt es ebenfalls viele Möglichkeiten, da Frankreich sein Engagement für Nachhaltigkeit und den Übergang zu sauberer Energie verstärkt. Laut Daten der französischen Agentur für Umwelt und Energieeffizienz (ADEME) aus dem Jahr 2021 wurden im Rahmen des französischen Energiewende Gesetzes Tausende von neuen Arbeitsplätzen in diesem Sektor geschaffen.

Frankreich ist auch eines der führenden Länder in Europa im Bereich Luft- und Raumfahrt und beherbergt renommierte Unternehmen wie Airbus, Thales und Dassault Aviation. Der Sektor bietet eine Vielzahl von Beschäftigungsmöglichkeiten für Ingenieure, Techniker, Forscher und Fachkräfte in verschiedenen Bereichen wie Flugzeugbau, Raumfahrttechnik, Satellitenkommunikation und Luftfahrtmanagement. Laut Angaben des französischen Verbandes der Luft- und Raumfahrtindustrie (GIFAS) beschäftigt die Branche mehr als 200.000 Menschen direkt und indirekt und erzielt einen jährlichen Umsatz von über 60 Milliarden Euro.

Zu guter Letzt bieten sich bekannterweise auch in der Luxus- und Automobilindustrie stets interessante Möglichkeiten. Allein im Luxussegment erwirtschaftete Frankreich im Jahr 2023 einen Umsatz von über 33 Milliarden Euro.



Wie schwer ist es, sich kulturell und sozial zu integrieren

5. Wie schwer ist es, sich kulturell und sozial zu integrieren?

Einige Eigenheiten der Franzosen können für Deutsche zunächst gewöhnungsbedürftig sein. Bei der Frage der Integration in Frankreich werden einige Punkte immer wieder erwähnt.

Zum einen zeigt sich dies im Kommunikationsstil, der oft direkter und emotionaler ist als der eher nüchterne Stil der Deutschen. Gesten, Lautstärke und Körpersprache spielen dabei eine größere Rolle.

Des Weiteren kann die weniger strenge Auslegung von Pünktlichkeit eine Herausforderung darstellen. Termine können sich verzögern oder flexibler sein, was für Deutsche, die an straffe Zeitpläne gewöhnt sind, eine Anpassung erfordert.

In Bezug auf die Arbeitskultur gibt es ähnliche Unterschiede, insbesondere was Arbeitszeiten und Arbeitspausen betrifft. Mittagspausen sind in Frankreich oft länger und es gibt mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, im Gegensatz zu einem eher funktionellen Essverhalten in Deutschland.

Wie in vielen Ländern kann es auch in Frankreich hilfreich sein, über Netzwerke und Kontakte in der Branche zu verfügen, in der Sie arbeiten möchten. Networking-Veranstaltungen und Online-Plattformen können dabei helfen, Kontakte zu knüpfen und potenzielle Arbeitgeber kennenzulernen. Dabei ist es wichtig, sich nicht langfristig nur in Deutschen Gruppen oder Expat-Communities zu bewegen, sondern den Kontakt mit "echten" Franzosen zu suchen!

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