Leben und arbeiten in Frankreich: Paris im Vergleich zur französischen Provinz unbeliebt
Jeder zweite Bewohner der Ile-de-France träumt davon, die französische Hauptstadt und ihre Umgebung zu verlassen. Aber ist das berufliche Gras anderswo wirklich grüner? Sicher ist, dass zumindest viele Pariser den Sprung in die Provinz wagen wollen. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer Umfrage von CSA-Provemploi. Was aber sind die Gründe? Und wo zieht es die Menschen am ehesten hin?
Über die Hälfte der Pariser möchte in eine andere französische Region ziehen
Während auf der einen Seite die Messe Provemploi, bei der es um das Leben und Arbeiten in der französischen Provinz geht, zwar in Paris stattgefunden hat, hatte auf der anderen Seite eine Umfrage von CSA-Provemploi zum Ergebnis, dass 54 % der Menschen, die im Großraum Paris leben, mit dem Gedanken spielen, irgendwann die Region zu verlassen. Demnach waren sich von den mehr als 1000 befragten Parisern 19 % sicher, eines Tages zu gehen.
Für 35 % ist es dagegen lediglich bloß eine Idee. Die Motive der Befragten waren ganz unterschiedlich. Sie reichten von beruflichen Gründen, über den Wunsch nach mehr Freiheit bis hin zum Plan, eine Familie zu gründen.
In der Gruppe der 25 bis 34-Jährigen hegen mit 69 % die meisten der Befragten den Wunsch, eines Tages aus Paris fortzuziehen. Bei den anderen zeigen besser Ausgebildete ein leicht höheres Bestreben zur Abwanderung (63 %) als jene mit niedriger Bildung (61 %). Ebenso bereit für einen Wegzug sind 50 % derer, die aus der Hauptstadtregion selbst kommen und 58 % der Menschen, die aus der Provinz stammen, sind gewillt, wieder zurückzukehren.
In welcher Region Frankreichs lebt es sich am besten?
Gut zwei Drittel der Befragten (64 %) wissen bereits, wo sie einmal gerne hinziehen möchten.
51 % gingen in eine kleine oder mittelgroße Stadt mit unter 100.000 Einwohnern, 26 % zieht es aufs Land oder in ein Dorf und lediglich 18 % möchten in eine andere Großstadt, die mehr als 100.000 Einwohner hat.
Und es gibt eine große Lust auf frische Luft und Sonne, denn unter den Wunschzielen ist die Region Provence-Alpes-Côte d'Azur ganz an der Spitze. 25 % der Befragten nannten sie als liebsten Ort, um zu leben und zu arbeiten. Es folgen die Bretagne mit 21 %, Occitanie Pyrénées-Méditerranée (19 %) und Nouvelle-Aquitaine (18 %).
Lebensqualität ist der wichtigste Grund
Angenehmere Lebensbedingungen sind mit 68 % ganz klar das am häufigsten genannte Motiv die Ile-de-France zu verlassen, vor geringeren Lebenshaltungskosten (41 %), dem Bedürfnis der Pariser Hektik zu entfliehen (38 %), dem Wunsch Hauseigentümer zu werden (20 %) oder berufliche Gründe (13 %).
Als die größten Nachteile des Lebens in Paris werden der teure Wohneigentum (56 %), der Alltagsstress (41 %), die langen Wege beim Transport (40 %) und die hohen Lebenshaltungskosten (39 %) genannt.
Als Vorteile des Landlebens werden Gastfreundlichkeit (33 %), mehr Natur und Erholung (31 %) und die generell größere Freundlichkeit der Menschen gesehen (20 %).
Der Umzug von Paris in die Provinz bedarf sorgfältiger Planung
Der Wegzug aus beruflichen Gründen bleibt aber ein Projekt, das zunächst einschüchternd wirken kann. Die Personen, die die Hauptstadt verlassen wollen, machen sich zum Beispiel Sorgen über die Schwierigkeiten eine gute Anstellung zu finden (48 %), über mögliche Probleme für den Partner (27 %), über die große Entfernung zu Freunden und Verwandten (27 %) oder über die kleinere Auswahl an Freizeitaktivitäten (20 %).
Eine gute und umfassende Vorbereitung ist daher unerlässlich und gelingt am besten mit einer guten Kenntnis des lokalen Immobilienmarktes (45 %), mit Besuchen der Region vor dem Umzug (37 %) und indem man sich gut über die wirtschaftliche Situation und die Beschäftigungsmöglichkeiten vor Ort informiert (36 %).
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