Investitionen deutscher Unternehmen in Frankreich
Es ist bekannt, dass Deutschland und Frankreich füreinander der jeweils größte Handelspartner sind. An welchen Standorten sind deutsche Unternehmen in Frankreich vertreten? Welche Branchen investieren vorrangig im Nachbarland? Und welche Großunternehmen sind die Hauptinvestoren? Die Ansiedlung deutscher Firmen in Frankreich in der Übersicht.
2. Deutsche Niederlassungen in Frankreich, nach Regionen
3. Aus diesen Branchen stammen die Investoren
4. Konzerne, die in Frankreich investieren
Aufgrund der engen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland ist es nicht verwunderlich, dass man in allen französischen Regionen und in den Überseegebieten, deutsche Unternehmensniederlassungen findet.
Dabei ist es interessant zu beobachten, dass das Volumen deutscher Investitionen mit der wirtschaftlichen Anziehungskraft der Region übereinstimmt.
Der Großraum Paris ist folgerichtig die wirtschaftsstärkste Region Frankreichs, in der fast ein Drittel aller deutschen Niederlassungen zu finden sind.
Auf den folgenden Rängen in der Beliebtheitsskala befinden sich mit fast 28 % die Regionen Grand Est (Elsass und Lothringen) sowie Auvergne-Rhône-Alpes, was sich unter anderem mit der räumlichen Nähe zu Deutschland erklären lässt.
Aber auch viele weitere Regionen haben in den letzten Jahren in puncto Attraktivität aufgeholt, so zum Beispiel die Regionen Provence-Alpes-Côte d'Azur im Süden und Hauts-de-France im Norden des Landes.
Folgende Bundesländer investieren am meisten in Frankreich:
- Nordrhein-Westfalen: 1432
- Baden-Württemberg: 942
- Bayern: 832
- Hessen: 393
- Rheinland-Pfalz: 225
- Niedersachsen:193
- Hamburg: 169
- Schleswig-Holstein: 109
- Saarland: 103
- Berlin: 96
- Bremen: 64
- Andere 235
Niederlassungen in den Regionen | Anteil | Anzahl |
---|---|---|
Île-de-France (Paris) | 29,44 % | 1352 |
Grand Est (Straßburg, Metz, Reims) | 19,29 % | 886 |
Auvergne-Rhône-Alpes (Lyon, Clermont-Ferrand) | 11,65 % | 535 |
Hauts-de-France (Lille, Amiens) | 7,41 % | 340 |
Provence-Alpes-Côte d’Azur (Marseille, Nizza, Toulon) | 5,70 % | 262 |
Neu-Aquitanien (Bordeaux, Limoges, La Rochelle) | 5,01 % | 230 |
Okzitanien (Toulouse, Montpellier, Carcassonne) | 4,71 % | 216 |
Pays de la Loire (Nantes, Angers, Le Mans) | 4,38 % | 201 |
Centre-Val de Loire (Orléans, Tours) | 3,14 % | 144 |
Normandie (Caen, Le Havre, Rouen) | 3,14 % | 144 |
Bourgogne-Franche-Comté (Dijon, Besançon) | 2,92 % | 134 |
Bretagne (Rennes, Brest, Lorient) | 2,50 % | 115 |
Réunion (Saint-Denis) | 0,70 % | 32 |
Korsika (Ajaccio, Bastia) | 0,04 % | 2 |
In Frankreich sind Niederlassungen deutscher Firmen aus allen Wirtschaftszweigen zu verzeichnen. Die in Deutschland herrschende Vielfalt wird also auch in Frankreich repräsentiert.
Der Großteil der deutschen Investitionen kommt aus der Industrie, wenngleich der Dienstleistungssektor in den letzten Jahren eine immer größere Rolle spielt.
Die deutschen Investoren stammen hauptsächlich aus den Bereichen Transport und Bauwesen, Maschinenbau und mechanische Ausstattungen, sowie aus der Chemie,- Automobil-, Metall- und Kunststoffindustrie.
Dagegen stammen lediglich 2 % aller deutschen Unternehmen in Frankreich aus dem Energiesektor.
Hier ein Überblick der Investitionen in den diversen Branchen:
- Biotechnologien: 0,14 %
- Telekommunikation: 0,30 %
- Elektronische Komponenten: 0,35 %
- Aeronautik, Schiffs- und Eisenbahnbau: 0,72 %
- Pharma- und Kosmetikindustrie: 1,25 %
- Elektronische Geräte: 1,60 %
- Energie: 2,00 %
- Möbelindustrie: 2,15 %
- Beratung, Ingenieurwesen und operationelle Dienstleistungen für Unternehmen: 3,07 %
- Software, Dienstleistungen, Elektronische Datenverarbeitung: 3,10 %
- Glas, Keramik, Holz, Papier, Verlagswesen: 3,90 %
- Nahrungsmittelindustrie, Landwirtschaft, Fischfang: 4,40 %
- Textilindustrie: 4,64 %
- Metallindustrie, Recycling: 6,74 %
- Automobilindustrie: 7,11 %
- Chemie- und Kunststoffindustrie: 9,42 %
- Kommerzielle, finanzielle und andere Dienstleistungen: 9,58 %
- Elektrische, elektronische, IT- und medizinische Ausstattungen: 9,74 %
- Maschinen und mechanische Ausstattungen: 14,06 %
- Transport, Lagerhaltung, Baugewerbe: 15,81 %
Betrachtet man die größten Investitionen aus Deutschland in Bezug auf die Anzahl ihrer Niederlassungen, stellt man fest, dass drei Branchen führend sind:
Transportunternehmen: DHL, DB Schenker
Natürlich darf man auch Konzerne aus den Bereichen Industrie und Dienstleitung nicht vergessen: GEA Group, Dachser Group SE & Co. KG, Thyssenkrupp AG.
Der Anzahl der geschaffenen Arbeitsplätze zufolge, ist die Rangfolge ähnlich aufgebaut: Die Lebensmittelbranche und der Transportsektor sind führend, vor großen Elektronik- und Industrieunternehmen.
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