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10 typische Fehler im Bewerbungsgespräch in Frankreich

10 typische Fehler im Bewerbungsgespräch in Frankreich

Bei einem Vorstellungsgespräch werden bekanntermaßen nicht nur Inhalte sondern ebenso das Verhalten des Kandidaten genau unter die Lupe genommen. Dabei werden einige Reaktionen und Handlungsweisen nicht gern gesehen und können einen negativen Eindruck beim französischen Personaler hinterlassen. Wir präsentieren Ihnen 10 Verhaltensweisen (und noch ein paar mehr), die man während eines Bewerbungsgesprächs in Frankreich unbedingt vermeiden sollte.



Die richtige Begrüßung im Beruf in Frankreich - unsere Tipps

1. Ein allzu weicher Händedruck

Der erste Kontakt zwischen Bewerber und potentiellem Arbeitgeber ist in der Regel der Händedruck zur Begrüßung. Dieser kann bereits ausschlaggebend für den weiteren Verlauf des Gesprächs sein, da er ein erstes Anzeichen für Ihre Persönlichkeit darstellt und zeigen kann, ob Sie schüchtern, selbstsicher oder arrogant sind.

Der ideale Händedruck ist offenherzig ohne zu sehr betont zu sein. Achten Sie darauf, keine klebrigen oder nassen Hände zu haben, das könnte einen unangenehmen Eindruck hinterlassen.


2. Verschränkte Arme

Ein Bewerber, der mit verschränkten Armen auf dem Stuhl sitzt, ist in der Defensive. Das ist ein Zeichen von Rückzug oder Schutz. Er ist nicht offen für die Diskussion und verhindert somit ein erfolgreiches Gespräch, bevor dieses überhaupt begonnen hat.


3. Die Hand vor dem Mund

Jeder Personalvermittler wird innerlich die Augen verdrehen, wenn Sie mit den Händen an den Lippen oder vor dem Mund reden. Diese Geste deutet auf Widersprüche hin: entweder der Bewerber lügt oder will zumindest die Wahrheit verbergen.



Ausweichende oder zu durchdringende Blicke

4. Ausweichende oder zu durchdringende Blicke

Recruiter werden Ihnen bestätigen, dass es nichts Schlimmeres gibt, als ein Bewerber, der Blicken nicht standhalten kann. Schließlich haben Sie keinen Termin mit dem Fenster oder Ihren Schuhen. Das Auf-den-Boden-blicken kann Ihr Gegenüber kränken und ist ein Zeichen von großer Schüchternheit.

Im Gegensatz dazu ist aber auch ein allzu durchdringender Blick auch nicht gerne gesehen, da dieser eine zu große Selbstsicherheit ausdrückt und das Kräfteverhältnis umzudrehen droht, was dem Personalvermittler sicher nicht recht sein wird.


5. Stirnrunzeln

Achten Sie darauf, dass Sie nicht die Stirn runzeln, denn das sagt aus, dass Sie nicht damit einverstanden sind, was Ihr Gesprächspartner sagt, und dass Sie die Aussagen des französischen Recruiters kritisch beäugen. Das mag in manchen Fällen zwar gern gesehen sein, wenn man aber wiederholt die Stirn runzelt, könnte es die Personalchefs kränken oder verärgern.


6. Die Ellenbogen auf dem Tisch

Während eines Vorstellungsgesprächs ist dem Bewerber lediglich der Stuhl, auf dem er sitzt, zugedacht. Wenn ein Bewerber es sich sozusagen auf dem Schreibtisch des Gegenübers bequem macht und die Ellenbogen auf den Tisch legt, wird das sicher nicht zu Ihrem Vorteil interpretiert, da diese Geste aussagt, dass Sie ein einnehmendes Wesen haben und etwas zu selbstsicher sind.



Ein allzu weicher Händedruck

7. Mit dem Smartphone telefonieren

In jedem Fall sollten Sie Ihr Smartphone ausschalten, ansonsten entstehen große Zweifel daran, dass Sie zu 100 % auf das Gespräch fokussiert sind. Während des Bewerbungsgesprächs ans Handy zu gehen, wird als Affront gewertet und Ihnen somit sicher nicht verziehen werden.


8. Kaugummi kauen

Ebenso wenig wird man Ihnen das Kaugummikauen sowie auch das Essen im Allgemeinen, verzeihen, da hiermit allgemein gültige Verhaltensregeln verletzt werden. Dies wird als respektlos aufgefasst und kann den guten Eindruck eines Bewerbers schnell zunichtemachen. Es kann das sofortige Beenden des Gesprächs bedeuten.



Ein allzu weicher Händedruck

9. Körperhaltung

Die Art und Weise wie man sitzt, ist das vielleicht eindeutigste Zeichen über die Einstellung des Bewerbers. Natürlich gibt es zig verschiedene Sitzpositionen, aber nicht alle sind für ein Vorstellungsgespräch angebracht.


10. Gesten, die Angst verraten

Zu guter Letzt sollten Sie aufpassen, alle Gesten, die Angst und Nervosität verraten, zu vermeiden, selbst wenn jeder weiß, dass ein Vorstellungsgespräch eine Stresssituation ist. Seien Sie sich selbst darüber im Klaren, welche Gesten Ihre Angst ausdrücken, so dass Sie diese Verhaltensweisen besser vermeiden können.

Einige solcher Gesten sind: Nicht wissen, wohin mit seinen Händen, sich auf die Lippen beißen, mit einem Stift spielen, auf den Tisch tippen, mit dem Fuß wippen, sich kratzen, sich über die Haare oder die Oberschenkel streichen, auf etwas beißen.



Weitere 10 Negativbeispiele aus der Praxis

[Bonus] Weitere 10 Negativbeispiele aus der Praxis

Anhand echter Fälle haben wir zusätzliche 10 negative Beispiele zusammengetragen, wie ein Bewerbungsgespräch unter Garantie daneben geht.

Sich auf sein gutes Aussehen verlassen: Sie sehen gut aus, das Glück ist Ihnen hold, aber übertreiben Sie es nicht, etwa mit zu kurzer Kleidung oder extra viel Schminke. Eine zu sehr herausgestellte Schönheit kann beim Gesprächspartner (je nach dessen Geschlecht) Verlangen oder Eifersucht auslösen. Und beides ist nicht gerade förderlich. Versuchen Sie daher auf Ihrem Bewerbungsfoto möglichst normal auszusehen, denn eine Studie hat gezeigt, dass schöne Frauen seltener zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden, als andere.

Das falsche Accessoire: Auch wenn Sie die schönen und teuren Dinge lieben, versuchen Sie darauf für die Zeit des Vorstellungsgesprächs zu verzichten. Zu viele und zu eindeutige Anzeichen von Reichtum können beim Vorstellungsgespräch gehörig nach hinten losgehen. Wer versucht mit einem Mont Blanc Füller oder einem Hermès-Planer den Personaler, der vielleicht mit einem eher mageren Gehalt kämpft, zu beeindrucken, landet schnell in der Schublade "Nicht zurückrufen!"

Die Strategie der leeren Hand: Nach einer einwandfreien Präsentation Ihres bisherigen beruflichen Werdegangs richten Sie nun Fragen zur Stelle und zum Unternehmen an den Personaler. Meist haben Sie diese Fragen schon im Vorfeld gut ausgearbeitet. Zu schade, wenn Sie nun nichts dabeihaben, um die Antworten mitzuschreiben um somit zu beweisen, dass diese Sie wirklich interessieren.

Auf den Zahn geschaut: Mit einem schlaffen Händedruck mag man noch durchkommen, ebenso mit einem feuchten oder geradezu brutal kräftigen. Aber, im Namen Ihrer Glaubwürdigkeit, schauen Sie sich vor dem Gespräch nochmal Ihre Zähne an. Ein Stück Restsalat oder in den Zahnzwischenräumen eingekeiltes Wurststück könnten Ihre Karriere schon ruinieren, bevor sie überhaupt begonnen hat.

Der Ich-Monolog: Wenn die ersten zehn Minuten des Bewerbungsgesprächs vorbei sind, ohne dass Ihr Gesprächspartner auch nur einmal zu Wort gekommen ist, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie entweder ziemlich geschwätzig, egozentrisch oder vielleicht auch einfach ziemlich gestresst sind. Vielleicht haben Sie den Verlust Ihres alten Arbeitsplatzes noch nicht verdaut, allerdings zieht so nun wohl auch die Chance auf einen neuen ziemlich schnell von dannen. Der Personaler weiß ja nichts über Sie...

Lästereien: Gleich mehrere Kandidaten bewerben sich innerhalb des Unternehmens auf eine Stelle, und einige von ihnen kennen Sie sogar, haben vielleicht mit Ihnen gearbeitet. Sie kennen also deren Stärken und vor allem Schwächen - jetzt ist also eine gute Gelegenheit, Ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, indem Sie Ihre Konkurrenten nach und nach ausschalten. So könnte man meinen, doch weit gefehlt! Es macht immer den schlechtesten Eindruck, im Bewerbungsgespräch über seine Ex-Kollegen, aber auch über seinen früheren Arbeitgeber herzuziehen. Lassen Sie also Ihre Krallen eingefahren, Lästereien könnte auch der potentielle neue Arbeitgeber als einen Mangel an Loyalität auffassen. Und damit steht man immer auf verlorenem Posten.

Bitte nicht zu locker: Sie sind engagiert, Sie verfügen über viel Teamgeist und wollen nun beweisen, dass Sie bei allem beruflichen Pflichtbewusstsein auch wissen, wie man abschaltet. Allerdings wird es Ihr Personaler kaum schätzen, nochmal "bei einem Glas Wein" über die ganze Sache zu reden. Sie sind ja nicht der einzige Bewerber...

Ich weiß nicht, dass ich nichts weiß:
Nichts über das Unternehmen zu wissen, bei dem man sich bewirbt, ist ebenso riskant wie mit einer halbstündigen Verspätung anzukommen. Die Personaler erwarten von Ihnen, dass Sie sich mit der Firma auseinandergesetzt haben und sie verlangen häufig auch, dass man eine bestimmte Vorstellung von seinem angestrebten Posten hat. Wer da keine Spuren hinterlässt und einen guten Eindruck macht, wird schlicht vergessen.

Familiäre Verpflichtungen in der Woche des 15. August: Wenn Sie am Schluss des Vorstellungsgesprächs eine Frage zum Gehalt stellen, ist das vollkommen legitim. Die verlegene Erwähnung Ihrer familiärer Pflichten, die Sie daran hindern während der Woche des 15. Augusts, einem der wichtigsten Feiertage in Frankreich, anwesend zu sein, sollte während des ersten Vorstellungsgesprächs nicht thematisiert werden. Und wegen Ihres Urlaubs sollten Sie auf einen späteren Zeitpunkt warten.

Wo sind eigentlich die Toiletten: Nachdem Sie mit der Beschreibung Ihrer Fähigkeiten geglänzt haben, vermeiden Sie es, dieses positive Bild gleich wieder zu zerstören. Der letzte Eindruck zählt, genauso wie der erste.

Auch wenn Sie unsere Tipps beachten sollten, brauchen Sie sich keine Gedanken machen, wenn Sie doch einmal die Beine übereinandergeschlagen haben oder die Stirn runzeln. Auch Personalchefs sind nicht alle gleich, und abgesehen von dem Kaugummikauen und dem Klingeln des Handys, sind die anderen Dinge nicht zwingend ein Auswahlkriterium, sondern werden eher als Ausdruck Ihrer Persönlichkeit gewertet.

Mehr dazu:

 
Jérôme

Jérôme Lecot